Für sofortige Sanierungsmassnahmen am Kongresshaus Biel hat das Stadtparlament am Mittwochabend 1,6 Mio. Franken bewilligt. Zusätzliche 740'000 Franken dienen der Abklärung des weiteren Sanierungsbedarfs. Neu ist auch der Abbruch eine Option.
Von den Kosten der Sofortmassnahmen entfallen 850'000 Franken auf das Hochhaus. Dort müssen die Betonfassade und das Flachdach saniert sowie der Fassadenlift ersetzt werden.
Die Baudirektion hat die Statik der tragenden Struktur im gesamten Hallenbad-Kongresshaus-Komplex überprüfen lassen. Laut Bauingenieur lässt sich der Zustand der Hängedach-Spannkabel über dem Hallenbad nur mit Sondierungen beurteilen. Das verursacht Kosten von 120'000 Franken.
Da für diese Arbeit das Hallenbad geschlossen und ein Gerüst aufgestellt werden muss, will der Gemeinderat die Gelegenheit beim Schopf packen, die Deckenplatten des Hallenbades zu ersetzen. Gleichzeitig sollen die Zuschauertribüne und der Sprungturm, beide aus Sicherheitsgründen geschlossen, saniert werden.
Überblick über künftigen Sanierungsbedarf
Bereits abzusehen sind Sanierungen der kleineren Flachdächer und der Ersatz noch nicht erneuerter Glasfassaden. Die Erdbebensicherheit muss stellenweise den heutigen Vorschriften angepasst werden. Schliesslich sind etliche technische Einrichtungen veraltet.
Um einen Überblick über den Sanierungsbedarf in den nächsten Jahren zu erlangen, bewilligte der Rat einen Projektierungskredit von 740‘000 Franken. Insgesamt kommen weitere Kosten von 12 bis 22 Mio. Franken auf die Stadt Biel zu.
Abbruch kein Tabu mehr
Der Sprecher der Geschäftsprüfungskommission nahm mit Befriedigung davon Kenntnis, dass ein Abbruch des Kongresshauses für den Gemeinderat kein Tabu mehr sei. Er warnte allerdings davor, dass die Kosten dafür schon vor 15 Jahren auf 25 Mio. Franken geschätzt wurden.
Einem Vertreter der Partei Die Eidgenossen gefiel diese Aussicht besser, als in den nächsten 25 Jahren jährlich eine Million Franken in den Bau zu stecken.
Architekturexperte Benedikt Loderer (Grüne) wies darauf hin, das Kongresshaus sei neben dem Volkshaus das einzige Bieler Gebäude von schweizweiter Bedeutung. Wolle man es erhalten, gebe es immer etwas daran zu renovieren, wie beim Berner Münster.
Die Direktorin Bau, Energie und Umwelt, Barbara Schwickert, präzisierte, nur wenn die Untersuchung der Spannkabel ein katastrophales Resultat ergeben sollte, sei der Abbruch für den Gemeinderat eine Option.
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