Solarenergie Kraftwerke Oberhasli bauen Solaranlagen auf Grimsel-Staumauern

hn, sda

16.2.2023 - 11:17

Die Kraftwerke Oberhasli wollen den Staumauern des Oberaar- und des Räterichbodenstausees zwei Photovoltaikanlagen anbringen. Sie sollen zusammen rund 600 Megawattstunden Energie liefern. Der Baustart soll im Sommer erfolgen.

Die Kosten für die Anlagen belaufen sich auf rund 1,2 Millionen Franken, wie die Kraftwerke Oberhasli (KWO) am Donnerstag mitteilten. Beide Solaranlagen werden an den bestehenden Infrastrukturen angebracht.

Diese liegen allerdings in einem Perimeter des Bundesinventars der Landschaften und Naturdenkmäler von nationaler Bedeutung. Aus diesem Grund ist auch die Eidgenössische Natur- und Heimatschutzkommission in das Baubewilligungsverfahren involviert, wie aus der Mitteilung der KWO weiter hervorgeht.

Migros als Abnehmerin

Insgesamt werden an den beiden Staumauern wasserseitig über 1'500 Photovoltaikmodule angebracht, was eine Solarfläche von rund 3'000 Quadratmetern ergibt. Die Module werden in jeweils zwei Reihen übereinander montiert, so dass sie grundsätzlich oberhalb der maximalen Staukote der beiden Seen liegen.

Auch Schnee, der jeweils im Winter auf den Seen liegt, wird die Module kaum beeinträchtigen. Besonders an der Räterichsbodenseestaumauer dürfte sich dieser laut KWO sogar positiv auswirken, da die rückstrahlende Schneefläche zusätzliche Energie liefert.

Der von den beiden Anlagen produzierte Strom kann über das für die anderen KWO Produktionsanlagen vorhandene 16 Kilovolt-Netz abgeleitet werden. Den Strom abnehmen will die Migros. Mit ihr haben die KWO eine entsprechende Absichtserklärung unterzeichnet.

Beim Strom, der an der Grimsel aus Wasserkraft produziert wird, sind die Aktionäre die Abnehmer, also der Berner Energiekonzern BKW, der Stadtberner Energieversorger ewb, die Elektrizitätswerke der Stadt Zürich und die Industriellen Werke Basel.

Nicht Teil der Bundesoffensive

Bereits 2022 gab die KWO bekannt, dass sie Photovoltaikanlagen an ihren Stauseen prüfe, um die bestehende Infrastruktur optimal zu nutzen und einen Beitrag für zusätzliche Winterenergie zu leisten.

Die beiden Solaranlagen an den Staumauern Oberaar und Räterichsboden stehen nicht im Zusammenhang mit der Solaroffensive des Bundes, die Photovoltaikanlagen auf Freiflächen im Hochgebirge vorsieht und im September im Eidgenössischen Parlament verabschiedet wurde.

hn, sda