Unwetter Lage im Berner Oberland beruhigt sich nach intensiven Regenfällen

hn, sda

15.11.2023 - 12:26

Im Berner Oberland hat sich die Hochwassersituation am Mittwoch zu entspannen begonnen. Die Wassermassen sorgten dafür vom Unterlauf der Saane über die Aare und den Bielersee bis zur Einmündung der Emme in die Aare für Überschwemmungsgefahr.

hn, sda

Das viele Wasser aus dem Oberland begann die grösseren Seen am Jurasüdfuss, namentlich den Bielersee, zu füllen. Die Bieler Behörden riefen die Anwohnerinnen und Anwohner von Gewässern am Mittwoch auf, vorsorglich die Keller zu räumen. Die Bevölkerung solle sich von den Ufern fernhalten und Bootshalter die Anbindung ihrer Boote überprüfen.

Um Überschwemmungen zu verhindern, werde so viel Wasser wie möglich durch das Wehr in Port abgelassen, hiess es in der Mitteilung weiter. Die Wasserführung der Aare ist mit den unterliegenden Kantonen im sogenannte Murgenthaler Abkommen geregelt.

Die Regenfälle der vergangenen Stunden hatten im Berner Oberland die Bäche und Flüsse rasch anschwellen lassen. Betroffen war insbesondere das westliche Berner Oberland mit der Saane.

In Gstaad mussten acht Personen aus einem Hotel umquartiert werden, weil im Gebäude der Strom abgestellt werden musste, wie der «Anzeiger von Saanen» und der «Berner Oberländer» berichteten.

Aber auch andere Gewässer wie die Simme oder die Kander gingen hoch und überschwemmten am einen oder anderen Ort Wiesen und Uferwege.

Die Feuerwehren hatten im ganzen Kantonsgebiet einiges zu tun und mussten vollgelaufene Keller auspumpen. Verletzt wurde niemand. Ein Zwischenhoch im Verlauf des Mittwochs liess die Pegelstände der Bäche und Flüsse im Oberland wieder sinken.

Erhebliche Hochwassergefahr, also die dritte von fünf Stufen, galt am Mittwochnachmittag noch für den Thunersee und für die Aare von der Mündung der Saaen bis zum Bielersee und von dort weiter aareabwärts bis zur Einmündung der Emme, wie einem Bulletin des Bundesamts für Umwelt zu entnehmen war.

Hochwasser in der Freiburger Unterstadt

Im Nachbarkanton Freiburg erlebte vor allem die Freiburger Unterstadt ein grösseres Hochwasser, wie die Kantonspolizei am Mittwoch mitteilte. Mehrere parkierte Fahrzeuge wurden beschädigt. Auch hier standen Feuerwehren im Einsatz, um vollgelaufene Keller und Garagen auszupumpen.

Die Strasse von Charmey nach Im Fang war vorübergehend geschlossen, konnte aber am Mittwochmorgen wieder freigegeben werden, nachdem der Jaunbach gesunken war.

Da für die nächsten Tage wieder Regen angesagt ist, raten die Freiburger Behörden der Bevölkerung, sich von hochwasserführenden Bächen und Flüssen fernzuhalten. Auch Keller und Tiefgaragen sollten bei Überschwemmungsgefahr nicht aufgesucht werden. Ausserdem sollten Auto- und Velofahrer keine überfluteten Strassen befahren.