Der Lärm auf dem Vorplatz der Berner Reitschule kann wohl nur mit einer Kombination verschiedener Massnahmen wirkungsvoll eingedämmt werden. Das zeigen die ersten Abklärungen, welche der Berner Gemeinderat Ende 2019 in Auftrag gab.
Wie die Stadtregierung am Donnerstag bekanntgab, sind grundsätzlich drei Arten von Massnahmen denkbar: Erstens bauliche Vorkehrungen im Sinne von Lärmbarrieren wie Lärmschutzwände, Container oder andere Bauten. Sie dämpfen den Lärm auf der Schützenmatte selbst und gegen aussen.
Zweitens sind Massnahmen im Sinne von Überdeckungen oder Einhausungen vorstellbar. Drittens können lärmabsorbierende Verkleidungen, namentlich im Bereich des Eisenbahnviadukts, zur Verringerung von Schallemissionen führen.
Bauliche Massnahmen erzielen aber eine Wirkung nur, wenn sie drei oder gar fünf Meter hoch sind. Auch sind je nach Ausgestaltung der Lärmschutzmassnahmen Reflexionen und damit sogar höhere Lärmpegel möglich. Vor diesem Hintergrund sei wohl nur eine Kombination von Massnahmen erfolgversprechend, schreibt der Gemeinderat.
Das könnte beispielsweise die teilweise Schliessung des Viadukts mit ergänzenden baulichen und lärmabsorbierenden Massnahmen sein. Der Berner Gemeinderat lässt nun eine Machbarkeitsstudie erarbeiten. Sie dürfte im Herbst vorliegen. Anfang 2021 möchte Berns Exekutive einen Variantenentscheid fällen und einen Baukredit zur Realisierung der Lärmschutzmassnahmen verabschieden.
Anwohner beklagten sich
Der Lärm, welcher vom Vorplatz der Reitschule und dem Eisenbahnviadukt ausgeht und sich über die Schützenmatte zieht, hat in Bern in letzter Zeit wiederholt zu reden gegeben. Ende 2019 gab die Stadtregierung bekannt, sie lasse für 75'000 Franken Untersuchungen anstellen. Von diesen hat sie nun Kenntnis genommen.
Anfang April dieses Jahres teilten Stadt Bern und der Verein PlatzKultur mit, das Projekt Zwischennutzung der Schützenmatte werde vorzeitig beendet. Dieser Entscheid fiel an sich wegen blockierter Baugesuche für temporäre Bauten, stand aber im Zusammenhang mit Lärmklagen von Einwohnern aus der Umgebung. Damals hiess es, der Lärm gehe vor allem von illegalen Veranstaltungen im Bereich des Eisenbahnviadukts aus.
Gegen Lärm von illegalen Aktivitäten werde die Stadt Bern vorgehen, schrieb der Gemeinderat im April. Die Schützenmatte solle nun zu einer Art Sport- und Freizeitpark werden. Sie gilt wegen ihrer Lage vor der Reitschule als sozialer Brennpunkt der Stadt.
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