Coronavirus – Bern Leere Spitäler und Arztpraxen sollen sich wieder füllen

SDA

8.5.2020 - 13:43

In Spitälern und Arztpraxen herrscht derzeit Flaute. Aus Angst vor einer Ansteckung mit dem Coronavirus haben viele Patienten ihre Termine abgesagt oder verschoben. Mit einer Kampagne will der Kanton das Vertrauen der Bevölkerung in die Sicherheit der Spitäler und Praxen stärken.

Im Berner Inselspital etwa seien die derzeit noch 14 Covid-Patienten auf drei Stationen konzentriert, wie Jonas Marschall, Chef Spitalhygiene am Freitag erklärte. Rund 1000 Betten seien im Moment noch nicht belegt.

«Unser Behandlungsangebot steht, wir können sehr viel mehr Patienten sehen.«, sagte Marschall. Er ermunterte auch Patientinnen und Patienten, die Angst vor einem Spital- oder Arztbesuch haben: «Wir sind auch für solche Fragen da.»

Die mantraartig vom Bundesrat wiederholte Formel «bleibt zu Hause» habe bei vielen Patienten zu Verunsicherung und auch übersteigerter Angst geführt, sich in Behandlung zu begeben, schilderte Eshter Hilfiker, Radiologin und Präsidentin der Ärztegesellschaft des Kantons Bern.

Dieses Zögern berge bei Menschen, die ärztliche oder pflegerische Betreuung in Anspruch nehmen sollten, die Gefahr von längerfristigen gesundheitlichen Beeinträchtigungen.

Natürlich sei sie froh, «dass uns dank der bundesrätlichen Massnahmen Bilder wie in Italien erspart bleiben», räumte Hilfiker ein. Doch aufgrund des Behandlungsverzichts seien viele Patienten unterversorgt geblieben. Die negativen Folgen dieses Verhaltens seien erst in den kommenden Wochen abschätzbar.

Mit einer Plakat- und der Videoclip-Kampagne auf den sozialen Medien will der Kanton Bern die Leute ermuntern, ihre Arzt- und Spitaltermine wieder wahrzunehmen.

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