Spital Letztes Wort bei Gesundheitsnetz Simme Saane noch nicht gesprochen

zc, sda

26.8.2023 - 11:53

Das integrierte Versorgungsmodell "Gesundheitsnetz Simme Saane" ist doch nicht vom Tisch. Die Befürworter suchen nach einer Lösung. (Symbolbild)
Das integrierte Versorgungsmodell "Gesundheitsnetz Simme Saane" ist doch nicht vom Tisch. Die Befürworter suchen nach einer Lösung. (Symbolbild)
Keystone

Die Befürworter des integrierten Versorgungsmodells Gesundheitsnetz Simme Saane geben sich nicht geschlagen. Nach dem hauchdünnen Nein von einer der sieben Gemeinden suchen sich nach Alternativlösungen, damit das Vorhaben doch noch umgesetzt werden kann.

Das sagte Stephan Hill, Verwaltungsratspräsident der Gesundheit Simme Saane AG, am Samstag der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Die Aktiengesellschaft wurde 2019 von den Gemeinden der Region gegründet. Sie möchte das Spital Zweisimmen weiterführen und zugleich Spitex, Alterswohnen und Geburtshaus unter ein Dach holen.

Sechs der sieben Gemeinden sagten am Freitagabend deutlich Ja zu dem Projekt. Die kleinste Gemeinde Gsteig lehnte die Vorlage hauchdünn ab: Eine einzige Stimme gab den Ausschlag.

«Es herrschte Schockstarre»

Hill war am Freitagabend an der Gemeindeversammlung in Zweisimmen. Etwa 50 Personen hätten sich danach im Restaurant aufgehalten, als der Entscheid aus Gsteig bekanntgeworden sei, berichtete Hill. «Es herrschte Schockstarre. Man hätte ein Nadel fallen hören können.»

Die Meinung der Anwesenden sei klar gewesen: Es könne doch nicht sein, dass die Gesundheitsversorgung einer ganzen Region wegen einer einzigen Stimme der kleinsten Gemeinde keine Zukunft habe. Schliesslich habe es in den anderen Gemeinden im Schnitt rund 90 Prozent Ja-Stimmen gegeben.

Bis spät in die Nacht haben Gemeindevertreter, Grossräte und der Verwaltungsrat diskutiert, wie es weitergehen könne. Nun werde man innert weniger Tage eine alternative Lösung vorlegen, sagte Hill.

Suche nach Ausweg

Zwei Varianten stünden im Vordergrund: Den jährlichen Beitrag der Gemeinde Gsteig (63'000 Franken in den ersten fünf Jahren und danach 52'000 Franken) könnte entweder von den anderen Gemeinden übernommen oder aber dank einer privaten Initiative gesichert werden.

Vorgesehen war, dass sich die sieben Gemeinden mit insgesamt 1,5 Millionen Franken pro Jahr beteiligen, der Kanton mit 2 Millionen und die Spital STS AG mit 7,5 Millionen. Der Kanton hatte im Vorfeld der Abstimmung ausgeschlossen, dass er im Fall eines Nein für die Gemeinden einspringt.

Wie die Region die 1,5 Millionen Franken stemme, spiele dem Kanton aber keine Rolle, sagte Hill. Das habe er im Vorfeld der Abstimmungen klar signalisiert.

zc, sda