Archäologie Neue Funde dokumentieren Urgeschichte des Simmentals

zc, sda

4.4.2023 - 11:55

Oberseite des bronzezeitlichen Kupferbarrens aus dem Chuttlerenwald bei Boltigen.
Oberseite des bronzezeitlichen Kupferbarrens aus dem Chuttlerenwald bei Boltigen.
Keystone

Das Simmental war in der Steinzeit und in der Bronzezeit erstaunlich belebt. Das zeigen neue archäologische Funde bei Boltigen, wie der Kanton Bern am Dienstag mitteilte.

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Einem ehrenamtlichen Mitarbeiter des Archäologischen Dienstes ist es demnach zu verdanken, dass im Simmental 3900 Jahre alte Spuren aus der Bronzezeit entdeckt wurden. Im Chuttlerenwald barg er Hunderte von Keramikscherben und Knochen. Zu den Gegenständen gehört neben Steinwerkzeugen auch ein Kupferbarren – ein äusserst seltener Fund.

Am Fundort könnte eine ausgedehnte Siedlung oder ein kultischer Platz gewesen sein. Einen Felsüberhang nutzten die Menschen in der Zeit um 1800 vor Christus als Bestattungsplatz, wie Knochen eines Kleinkindes nahelegen.

Bei Begehungen auf der Berner Seite des Jaunpasses stellte der ehrenamtliche Mitarbeiter noch ältere Gegenstände fest. Die dort gefundenen Steingeräte stammen aus der Mittelsteinzeit und sind etwa 9500 Jahre alt. Damals waren die Menschen nicht sesshaft; sie lebten von der Jagd und vom Sammeln.

Archäologische Fundstellen sind im Berner Oberland nach wie vor vergleichsweise selten, wie der Kanton schreibt. Die neusten Entdeckungen in der Gemeinde Boltigen seien deshalb ein wichtiger Beitrag zur Urgeschichte des Simmentals.