Coronavirus – Bern Rascheres Tempo bei Ausbruchstestungen an Schulen gefordert

hn, sda

16.11.2021 - 09:40

Der Berufsverband Bildung Bern fordert Korrekturen bei der Ausbruchstestung.
Der Berufsverband Bildung Bern fordert Korrekturen bei der Ausbruchstestung.
Keystone

Schnellere Tests, mehr mobile Testteams und klare Vorgaben zum temporären Fernunterricht an Schulen: Das fordert Stefan Wittwer, Co-Geschäftsführer des Berufsverbands Bildung Bern.

Keystone-SDA, hn, sda

Den Wechsel von den Corona-Massentests an Schulen hin zur punktuellen Ausbruchstestung erachtet Wittwer als sinnvoll. Doch: «Nun müssen wir das Ausbruchstesten einfach richtig machen», sagt er im Interview mit «Bund» und «Berner Zeitung» vom Dienstag. Die aktuellen Schutzmassnahmen reichten nicht aus, es brauche dringend Korrekturen.

Wichtig ist laut Wittwer vor allem mehr Tempo. Nach dem Auftreten von positiven Fällen müsse eine Klasse zwingend bereits am Tag darauf durchgetestet und sofort eine Maskenpflicht im Klassenzimmer eingeführt werden. Andernfalls verbreite sich das Virus weiter und es komme zu Massenausbrüchen.

Um rascher testen zu können, braucht es aus Sicht des Berufsverbands auch mehr mobile Testteams. Ausserdem müssten die Ressourcen beim Contact-Tracing und beim kantonsärztlichen Dienst «dringend aufgestockt werden». Die Anlaufstelle für Schulleitungen müsse zudem besser erreichbar sein.

Klarere Vorgaben

Wenn es Anhaltspunkte für einen Massenausbruch an einer Schule gibt, müssen Klassen laut Wittwer früher in den Fernunterricht geschickt werden.

«Wenn sich das Virus nachweislich in einer Schule weiterverbreitet, dann muss diese zum Schutz von Kindern und Lehrpersonen handeln und den Mut haben, auf Fernunterricht umzustellen. Es kann doch nicht sein, dass eine Lehrperson eine Klasse mit zehn positiven Kindern weiter unterrichten muss», betonte Wittwer im Interview.

Vom Kanton wünscht er sich eine «klare Kommunikation, sodass alle wissen, ab wann und bei wie vielen Fällen eine Klasse zeitlich befristet in den Fernunterricht geschickt wird.»

Ob sich Lehrpersonen die Massentests zurückwünschen, hängt für Wittwer stark davon ab, in welchen Gebieten des Kantons sie tätig sind. Aus gewissen Schulen in Randregionen, wo kaum Schulkinder an den freiwilligen Tests teilnahmen, höre der Berufsverband, dass sie froh sind um den Wechsel zum Ausbruchstesten. Andernorts, wo mit den freiwilligen Tests fast 100 Prozent der Schüler erreicht wurden, wünschten sich die Lehrpersonen die Massentests sehnlichst zurück.

Da man über den ganzen Kanton hinweg nur rund 50 Prozent der Schulkinder mit Massentests erreichte, sei der Wechsel sinnvoll, sagt Wittwer.

Gesundheitsdirektor Pierre Alain Schnegg (SVP) erteilte einer Rückkehr zu Massentests jüngst mehrfach eine Absage.