Dutzende Fahrzeuge sind am Donnerstagmorgen auf schneebedeckten Strassen im Kanton Bern verunfallt. Mehrere Personen wurden dabei verletzt, fünf davon bei einer Frontalkollision im Berner Oberland.
Auf der Hauptstrasse zwischen Interlaken und Därligen prallten zwei Autos zusammen. Die verletzten Insassen wurden ins Spital gebracht. Der Lenker des einen Autos musste durch die Feuerwehr aus dem Fahrzeug befreit werden, wie die Kantonspolizei Bern mitteilte.
Insgesamt gingen bei der Polizei bis am späteren Nachmittag rund 80 Meldungen über Unfälle ein. Selbstunfälle waren ebenso darunter wie Auffahrkollisionen und Unfälle mit mehreren beteiligten Fahrzeugen.
In der Nacht und am frühen Morgen waren im westlichen Flachland bis zu 20 Zentimeter Schnee gefallen. Auf den tiefgefrorenen Böden blieb jede Flocke liegen - die Folge waren problematische Strassenverhältnisse.
Stark beeinträchtigt wurde vor allem der Berufsverkehr in den Zentren: Viele Pendler kamen zu spät zur Arbeit. In der Stadt Bern etwa waren nicht wenige Pendler zu Fuss unterwegs, weil die Trams und Busse von Bernmobil nur unregelmässig verkehrten. Erst am Nachmittag kehrte der Tram- und Busbetrieb zur Normalität zurück.
Panne beim RBS
Die RBS-Bahnstrecke Worblaufen-Bern war ab 08.30 Uhr für viereinhalb Stunden unterbrochen. Grund war eine Fahrleitungsstörung im Schanzentunnel bei der Einfahrt in den Bahnhof Bern. Der Regionalverkehr Bern-Solothurn konnte den Betrieb erst um etwa 13 Uhr wieder aufnehmen, wie eine Sprecherin mitteilte.
Stundenlang steckte ein Zug im Tunnel fest. Die Passagiere mussten am Vormittag anderthalb Stunden im Zug ausharren, ehe sie über einen Notausgang auf die Tiefenaustrasse gebracht werden konnten. Denn zuerst musste man den Schnee im Freien wegschaufeln. Busse brachten die Pendler dann in die Stadt.
Die Wartezeit im Zug war unangenehm - es gab aber eine Notbeleuchtung und die Menschen waren sicher im Trockenen, wie die RBS-Sprecherin sagte.
Rauch im Bahnhof
Bei der Fahrleitungsstörung gab es kurz Rauchentwicklung. Auch im RBS-Bahnhof war der Rauch wahrnehmbar. Die Menschen, die sich dort befanden, wurden aber nicht wegen des Rauchs weggeschickt, sondern weil eben keine Züge mehr fuhren, wie die RBS-Sprecherin auf Anfrage sagte.
Kunden der SBB und der BLS mussten sich ebenfalls in Geduld üben. Züge fielen aus oder waren verspätet unterwegs. Im Bahnhof Bern waren Helfer im Einsatz, um Reisende bei der Wahl einer geeigneten Zugsverbindung zu beraten.
Freude am Schnee
Nicht allen kam der überraschende Wintereinbruch ungelegen. So freuten sich etwa die Betreiber des Kinderskilifts auf dem Berner Hausberg Gurten auf den Betrieb.
In Parks und Grünanlagen der Stadt Bern tollten sich Kinder im Schnee. Auch die einen oder anderen Langlaufbegeisterten wagten sich für einen Plausch auf die schneebedeckten Trottoirs.
In den Sozialen Medien kursierten zudem zahlreiche Fotos aus dem tiefverschneiten Bernbiet.
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