Öffentlicher Raum Sauberkeits-Charta in Bern geht im Oktober an den Start

hn, sda

1.9.2022 - 15:54

Die Stadt Bern will mit einer freiwilligen Charta Abfall und Littering vermeiden. (Symbolbild)
Die Stadt Bern will mit einer freiwilligen Charta Abfall und Littering vermeiden. (Symbolbild)
Keystone

Die Innenstadtorganisation Bern City und die Stadt lancieren im Oktober eine Sauberkeits-Charta. Sie soll mithelfen, Littering in der Innenstadt einzudämmen. Die Charta richtet sich hauptsächlich an Geschäfte und Gastrobetriebe in der Innenstadt.

Keystone-SDA, hn, sda

Der Beitritt zur Charta ist freiwillig. Wer sie unterzeichnet, erhält ein Bündel von rund 30 Massnahmen und Anregungen zur Vermeidung von Abfall. Die Betriebe können auswählen, welche Massnahmen sie umsetzen wollen.

Ein wichtiger Teil der Massnahmen betrifft den Einsatz von Mehrweggeschirr. Zum Katalog gehören aber auch der Verzicht auf häufiges Verteilen von Flyern und Give-Aways oder jährliche Reinigungsaktionen. Ziel der Charta ist es, in den Betrieben und bei den Kunden ein neues Abfallbewusstsein zu schaffen. Dazu braucht es auch viel Sensibilisierungsarbeit.

Ungeliebte Abgabe

2019 wollte die Stadt Bern als erste in der Schweiz einen sogenannten «Sauberkeitsrappen» einführen. Im Visier hatte die Stadt aber nicht die Konsumierenden, sondern all diejenigen, die den Abfall überhaupt erst in Umlauf bringen, etwa Schnellimbisse oder Läden. Sie alle sollten eine umsatzabhängige Gebühr entrichten.

Dagegen lief das Gewerbe Sturm. Wenig später wurde der «Sauberkeitsrappen» auf Eis gelegt. Stattdessen sollte eine freiwillige Charta die Betriebe in die Pflicht nehmen. Sollte sich die Charta nicht bewähren, würde der «Sauberkeitsrappen» wieder ein Thema, so die Ansage der Stadt.

Gemeinsame Lösung

Im Oktober wird die Charta nun zusammen mit einem Kaffee-Mehrwegbecher-System lanciert. «Die Sauberkeits-Charta – ein Gemeinschaftswerk von Wirtschaft und Stadt – ist ein gemeinsamer, innovativer Ansatz, um ein gesellschaftliches Problem systematisch anzupacken», wird Sven Gubler, Direktor von Bern City, in einer Mitteilung vom Donnerstag zitiert.

Mit der Charta soll die Abfallmenge in öffentlichen Abfallbehältern bis 2026 sinken oder zumindest stagnieren, weiter soll das Littering im öffentlichen Raum in der gleichen Zeitspanne messbar abnehmen.

Bis 2026 sollen 80 Prozent der Unternehmen aus den betroffenen Branchen in der Berner Innenstadt mitmachen und mindestens 30 Prozent in den umliegenden Quartieren.

Mit ihrem Beitritt zur Sauberkeits-Charta verpflichten sich Unternehmen und Betriebe, ein neues Bewusstsein für Abfall, Littering und Verpackungen zu entwickeln, weiterzutragen und aktiv zu werden. Solche Verhaltensänderungen bräuchten Zeit und die Bereitschaft zum Mitmachen, sowohl von den Unternehmen wie auch von den Kunden, führt Gubler aus.

«Wir diskutieren das Abfallthema schon seit Jahren. Darum freut es mich persönlich wahnsinnig, dass wir mit der Sauberkeits-Charta sichtbar machen können, welche Massnahmen im Bereich Abfallreduktion und -bewusstsein bereits laufen und weiter konkret umgesetzt werden», sagt Gubler."öff

https://www.sauberkeits-charta.ch