Ein Tram soll künftig zwischen Bern und Ostermundigen verkehren. Die Stadtberner Stimmberechtigten haben den Kostenbeitrag der Bundesstadt von knapp 25 Millionen Franken gutgeheissen.
Mit 17'028 Ja- gegen 10'357 Nein-Stimmen hiessen sie die Vorlage gut, wie die Stadt mitteilte. Die Stimmbeteiligung lag bei 33,14 Prozent.
Das letzte Wort ist allerdings noch nicht gesprochen: Am 4. März folgt eine Referendumsabstimmung auf kantonaler Ebene. SVP-Kreise und die Grün-alternative Partei kämpfen gegen den Kantonsbeitrag von rund 102 Millionen Franken.
Alle Stadtteile stimmten zu
Mit dem Ja der Stadtberner habe das Tram Fahrt aufgenommen, freute sich das kantonale Komitee "Ja zum Tram" am Sonntag in einer Pressemitteilung. In den verschiedenen Regionen des Kantons brauche es unterschiedliche Verkehrsinfrastrukturen. Im städtischen Gebiet sei das kostenmässig abgespeckte Tram Bern-Ostermundigen optimal.
Das Komitee ist politisch breit abgestützt. Mitglieder aller grossen Parteien von SVP bis SP teilen sich das Co-Präsidium. Auch Hauseigentümerverband, Handels- und Industrieverein sowie der VCS sind vertreten.
Auch die Berner Gemeinderätin Ursula Wyss freute sich über das Ja zum Tram, wie sie vor den Medien sagte. Die Zustimmung sei noch grösser ausgefallen als 2014, als die Stadtberner Ja sagten zum Vorgängerprojekt Tram Region Bern von Schliern bei Köniz nach Rüti/Ostermundigen. Damals stimmten 61,3 Prozent Ja, am Wochenende nun 62,2 Prozent.
Berns Direktorin für Tiefbau, Verkehr und Stadtgrün wies auch darauf hin, dass erneut alle Stadtteile zum Tram Ja gesagt haben. Wyss hofft nun, dass am 4. März des kommenden Jahres "dieselbe Solidarität innerhalb der Regionen spielt wie bei der Abstimmung über die Umfahrung von Aarwangen" im Mai dieses Jahres.
Damals sagte eine Mehrheit im Kanton Bern Ja zu dieser Strasse - auch die Stadt Bern stimmte zu.
Das Stadtberner Ja-Komitee hatte ebenfalls Grund zum Feiern. "Ginge es nach der Stimmbevölkerung der Stadt Bern, müssten die Fahrgäste der Buslinie 10 künftig nicht mehr wie Sardinen transportiert werden." Das Tram biete mehr Platz, Senioren und Behinderte könnten besser ein- und aussteigen.
Gegner konsterniert
Enttäuscht über das Stadtberner Resultat reagierten die Gegner der Vorlage von der "Freien Arbeitsgruppe Städtebau und Öffentlicher Verkehr". Die Stimmberechtigten vertrauten ihrer Regierung offenbar fast blind, selbst wenn diese mit Unwahrheiten operiere.
Die Gegner setzen ihre Hoffnungen nun in den kantonalen Urnengang. Das Ziel bleibe es, die Mehrbelastung der Berner Innenstadt zu vermeiden und den öffentlichen Verkehr so zu fördern, dass die übrigen Verkehrsteilnehmer nicht behindert würden.
Ja zu Schulerweiterung und Budget
Zwei weitere Vorlagen wurden in der Stadt Bern ebenfalls gutgeheissen. Mit 23'641 Ja- zu 3564 Nein-Stimmen sagten die Stimmberechtigten Ja zur Erweiterung der Volksschule Burgfeld. Dafür sind 10 Millionen Franken nötig.
Das Budget 2018 wurde mit 19'059 Ja- zu 7617 Nein-Stimmen gutgeheissen. Der Voranschlag weist ein kleines Defizit von 1,1 Millionen Franken aus.
Zurück zur Startseite