Bern Stadt Bern will motorisierten Verkehr auf zentraler Achse dosieren

zc, sda

7.7.2022 - 18:22

Die Stadt Bern will verhindern, dass das städtische Verkehrsnetz kollabiert. (Archivbild)
Die Stadt Bern will verhindern, dass das städtische Verkehrsnetz kollabiert. (Archivbild)
Keystone

In Bern sollen Lichtsignalanlagen an der Stadtgrenze und auf der Zentralen Verkehrsachse den Autoverkehr dosieren und so dafür sorgen, dass das Verkehrsnetz nicht kollabiert. Der Stadtrat hat dafür am Donnerstag einen Kredit von 1,845 Millionen Franken freigegeben.

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Mit dem Geld werden sogenannte Verkehrsmanagement-Massnahmen auf der Zentralen Verkehrsachse (ZVA) projektiert und umgesetzt. Die ZVA führt von der Autobahnausfahrt Forsthaus über Inselplatz und Bahnhof zum Bollwerk – und von dort einerseits via Nordring zum Anschluss Wankdorf, anderseits via Tiefenaustrasse zum Zubringer Neufeld.

Das Verkehrsmanagement brauche es in Zusammenhang mit dem Grossprojekt Zukunft Bahnhof Bern, hielt der Gemeinderat fest. Die Dosierung des motorisierten Individualverkehrs sei aber auch nötig, damit Bern das Ziel einer stadtverträglichen, flächensparenden und klimaneutralen Mobilität erreiche.

Die klare Mehrheit des Stadtrats stellte sich hinter die Pläne. Das Ziel, die Anzahl Fahrzeuge am Bubenbergplatz/Bahnhofplatz von aktuell 12'100 auf 8600 Fahrzeuge pro Tag im Jahr 2025 zu reduzieren, stehe im Einklang mit der städtischen Verkehrspolitik.

Widerstand von rechts

Anders sah es die SVP. Einmal mehr solle der motorisierte Individualverkehr «massiv blockiert werden», kritisierte Erich Hess (SVP). Rotgrün wolle seine einseitige Verkehrspolitik auf dem Buckel der Autofahrer fortsetzen.

Das geplante Verkehrsmanagement diene durchaus auch dem motorisierten Individualverkehr, entgegnete SP-Gemeinderätin Marieke Kruit. Die Fahrzeiten würden berechenbarer, das sei ein Vorteil auch für das Gewerbe, sagte die Verkehrsdirektorin.

Ursula Stöckli (FDP) warnte davor, dass sich Verkehrsströme ungünstig entwickeln könnten. Gemeinderätin Kruit versprach, es werde ein Monitoring geben. Zu vermeiden sei etwa, dass die Quartiere die Zeche für das Projekt zahlen müssten. Auch dürfe es keine Rückstaus auf die Autobahn und auf die Kantonsstrassen in den Nachbargemeinden geben.

Der Stadtrat stimmte dem Kredit schliesslich mit 49 zu 6 Stimmen zu.