Berner Altstadt Stadtrat will Gartenanlage des Erlacherhofs ganzjährig öffnen

zc, sda

29.6.2023 - 21:41

In der historischen Gartenanlage des Erlacherhofs war 2018 die YB-Meistermannschaft zu Gast. (Archiv)
In der historischen Gartenanlage des Erlacherhofs war 2018 die YB-Meistermannschaft zu Gast. (Archiv)
Keystone

Die historische Gartenanlage des Erlacherhofs in der Berner Altstadt soll ganzjährig für die Bevölkerung geöffnet werden. Der Stadtrat hat eine entsprechende Richtlinienmotion am Donnerstag knapp überwiesen.

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34 Stadtratsmitglieder stimmten dafür, 28 dagegen. Vier enthielten sich der Stimme. Die Mehrheit für die Motion kam dank Stimmen der Ratslinken und der Mitte-Partei zustande.

Im Erlacherhof arbeitet nicht nur der Stadtpräsident, sondern auch rund 50 städtische Angestellte. Sie alle kommen dauerhaft in den Genuss der schönen Gartenanlage – anders als die Allgemeinheit, was den Motionär und früheren Stadtrat Luzius Theiler (Grünalternative Partei) störte.

Das Anliegen sei sympathisch, die Umsetzung wäre aber kompliziert, sagte Stadtpräsident Alec von Graffenried (GFL) am Donnerstag. Praktische und finanzielle Gründe sprächen dagegen.

Viel Aufwand

Der Garten ist nur durch das Gebäude hindurch erreichbar. Und der Erlacherhof ist aus Sicherheitsgründen nicht frei zugänglich. Der Zugang zum Garten müsste also ständig durch Aufsichtspersonal gesichert werden, wie der Gemeinderat in seiner Antwort schrieb.

Die dauerhafte Öffnung des Gartens brächte zudem wesentliche betriebliche Nachteile mit sich, machte der Gemeinderat geltend. So könnten die Fenster im Erdgeschoss aus Sicherheitsgründen nicht mehr geöffnet werden. Ausserdem wären repräsentative Anlässe im Garten gestört oder gar nicht mehr möglich.

Von Graffenried wies darauf hin, dass die Gartenanlage schon heute regelmässig geöffnet wird – beispielsweise an Abstimmungs- und Wahlwochenenden. Auch am 1. August und während der Museumsnacht seien die repräsentativen Räume des Erlacherhofs sowie die Gartenanlage frei zugänglich.

Das reichte dem Stadtrat nicht. Ohne grössere Debatte überwies er den Vorstoss.