Bus statt Bahn: Der Regierungsrat stellt sich unmissverständlich hinter den Beschluss des Grossen Rates, wonach die Gemeinden Leissigen und Därligen per Bus statt per Bahn erschlossen werden. Die Einwände der Bevölkerung habe das Parlament bei seinen Beratungen im Jahr 2017 abgewogen.
Namentlich in Leissigen manifestierte sich gegen die Absicht des Kantons heftiger Widerstand. Sowohl die Gemeinde als auch eine Interessengemeinschaft setzen sich vehement für den Erhalt der Bahnverbindung und gegen die Umstellung auf Bus ein.
In einer Interpellation richtete SVP-Grossrätin Anne Speiser (Zweisimmen) im Zusammenhang mit der Umstellung ein Dutzend Fragen an den den Regierungsrat. Eine davon lautete, ob der Regierungsrat gewillt sei, das Projekt zu sistieren und vor allem überprüfen zu lassen.
Der Regierungsrat gab Speiser in seiner am Montag veröffentlichten Antwort zu bedenken, dass der im März 2017 gefällte Entscheid für die Regierung verbindlich sei. "Der Regierungsrat respektiert diesen Entscheid."
Die Regierung sieht in ihrer Antwort auf die Interpellation auch keine Anhaltspunkte für eine mögliche Verletzung der Kantonsverfassung. Ausserdem seien dem Grossen Rat die Einwände der Gemeinde Leissigen und der örtlichen Bevölkerung bekannt gewesen. In der Debatte habe das Parlament diese angesprochen und abgewogen.
Auch die Studie, auf der die Umstellung von Bahn auf Bus beruht, zieht der Regierungsrat nicht in Zweifel, wie er in seiner Interpellationsantwort klar macht.
Leissigen und Därligen liegen am oberen Thunersee. Seit rund 100 Jahren sind die Dörfer durch die Bahn erschlossen. Die Bahn sei verlässlich und klimafreundlich, argumentieren die Gegner der Umstellung. Der Bus hingegen sei wegen der Auslastung der Strassen zu Hauptverkehrszeiten anfällig für Verspätungen.
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