Asylunterkünfte Umstrittene Asylunterkunft Wolfisberg kann 60 Personen aufnehmen

hn, sda

21.9.2023 - 14:07

Bis zu 60 Asylbewerbende kann der Kanton Bern in einem ehemaligen Hotel in Wolfisberg unterbringen. Es sei denn, der Entscheid wird noch ans Verwaltungsgericht weitergezogen. (Symbolbild)
Bis zu 60 Asylbewerbende kann der Kanton Bern in einem ehemaligen Hotel in Wolfisberg unterbringen. Es sei denn, der Entscheid wird noch ans Verwaltungsgericht weitergezogen. (Symbolbild)
Keystone

Die umstrittene Asylunterkunft im ehemaligen Hotel Alpenblick in Wolfisberg BE kann für maximal 60 Personen sofort in Betrieb genommen werden. Die bernische Bau- und Verkehrsdirektion hat Beschwerden im Zusammenhang mit der Nutzung des ehemaligen Hotels Alpenblick teilweise gutgeheissen.

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Die Bernische Gesundheits- und Integrationsdirektion (GSI) will die 60 Plätze denn auch so rasch wie möglich nutzen, wie deren Sprecher, Gundekar Giebel, am Donnerstag der Nachrichtenagentur Keystone-SDA sagte. Vorerst warte die GSI aber noch die Beschwerdefrist ab. Der Entscheid zu den Beschwerden ist nämlich noch nicht rechtskräftig. Er kann innerhalb von 30 Tagen ans Verwaltungsgericht weitergezogen werden.

Mit den 60 Plätzen in Wolfisberg hat der Kanton laut Giebel «wieder einige orberirdische Unterbringungsplätze zusätzlich». Der Kanton Bern sucht seit Wochen neue Unterkünfte, um den Zustrom von Asylsuchenden zu bewältigen.

Widerstand im Dorf

Ursprünglich plante der Kanton die Unterbringung von bis zu 120 Asylsuchenden ab September 2023. Dagegen gab es im 180-Seelen-Dorf Widerstand. 120 Asylsuchende auf 180 Einwohnende sei ein Missverhältnis, so die Kritik. Viele waren besorgt, was die vielen Asylsuchenden den ganzen Tag in einem kleinen Dorf machten, in dem es weder Arbeit noch einen Laden oder öffentlichen Verkehr gebe.

Die Gemeinde erliess ein vorsorgliches Benützungsverbot für die Liegenschaft und verlangte die Durchführung eines Baubewilligungsverfahrens.

Gegen diese baupolizeiliche Verfügung gingen mehrere Beschwerden ein, darunter auch eine des kantonalen Amts für Integration und Soziales.

Die bernische Bau- und Verkehrsdirektion hiess die Beschwerden teilweise gut, wie sie am Donnerstag mitteilte. Gestützt auf Bundesrecht kommt die kantonale Behörde zum Schluss, dass es für die Unterbringung von Asylsuchenden in einem bestehenden Beherbergungsbetrieb keine Baubewilligung braucht, sofern die Belegung gleich bleibt.

Bisher konnten in dem Hotel maximal 60 Personen untergebracht werden. Demnach könne auch die geplante Kollektivunterkunft für maximal 60 Personen sofort in Betrieb genommen werden, schreibt der Kanton weiter.

Mehr als 60 Personen

Für eine darüber hinaus gehende Belegung müsste jedoch ein Baubewilligungsverfahren durchgeführt werden. Dies unter anderem weil Abklärungen zum Brandschutz gemacht werden müssen, wie es in der Mitteilung des Kantons heisst. Der Kanton will laut Giebel ein entsprechendes Baugesuch einreichen.

Der Ort Wolfisberg gehört zur Gemeinde Niederbipp. Der Kanton Bern möchte den «Alpenblick» voraussichtlich für drei Jahre als Asylunterkunft nutzen.