Der Verband Berner Bildung unterstützt die Forderung nach freier Lehrmittelwahl. Hintergrund ist ein seit langem schwärender Streit um die Französischlehrmittel «Mille Feuille» und «Clin d'Oeil» aus dem Projekt Passepartout.
«Passepartout» nennt sich ein Projekt von sechs Kantonen an der deutsch-französischen Sprachgrenze, um den Fremdsprachenunterricht zu harmonisieren und zu erneuern. Dazu gehörte auch die Einführung neuer Französischlehrmittel. Diese stehen jedoch schon seit längerem in der Kritik.
Schlechte Noten für die Lehrmittel
Der Kanton Baselland hat sich am Sonntag vom Obligatorium für die umstrittenen Fremdsprachenlehrmittel losgesagt. Die Stimmberechtigten nahmen mit 84,8 Prozent Ja eine beschränkte Lehrmittelfreiheit für alle Fächer an.
In einer seit Mai vorliegenden Studie der Universität Freiburg erhielten die Französischlehrmittel schlechte Noten. Daraufhin erscholl auch im Kanton Bern der Ruf nach neuen Lehrmitteln wieder. Im bernischen Grossen Rat wurden Vorstösse zur Wahlfreiheit bei Lehrmitteln eingereicht.
Kein radikaler Wechsel
Der Verband Berner Bildung stellte sich in seiner Mitteilung vom Mittwoch hinter das Konzept des Frühfremdsprachenunterrichts. Rückmeldungen aus der Praxis seien regelmässig der Erziehungsdirektion und dem Schulverlag kommuniziert worden.
In die überarbeitete Auflage seien konkrete Verbesserungsvorschläge eingeflossen, betont der Verband. Erste Erfahrungen seien positiv. Ein radikaler System-Wechsel kommt für den Verband nicht in Frage, wie er weiter schreibt. Das würde das Schulsystem im Moment zu stark erschüttern. Eine Wahlfreiheit unterstützt der Verband aber.
Bildung Bern vertritt die Interessen von Fachpersonen der Schulbildung im Kanton Bern. Der Verband zählt rund 10'000 Mitglieder.
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