Rund zwei Wochen nach der Gewalteskalation zwischen Mitgliedern rivalisierender Motorradclubs in Belp BE hat die Berner Kantonspolizei am Montag einen weiteren Mann festgenommen und in Untersuchungshaft gesetzt.
Zur Festnahme des 34-jährigen Mannes kam es im Rahmen umfangreicher Ermittlungen und aufgrund von zahlreichen Aussagen, teilten Kantonspolizei und Regionale Staatsanwaltschaft Bern-Mittelland am Dienstag mit. Welche Rolle der Verhaftete bei der Auseinandersetzung spielte, sei nun Gegenstand weiterer Abklärungen.
Bereits in Untersuchungshaft befindet sich ein 35-jähriger Mann. Die Polizei geht davon aus, dass Mitglieder von mindestens drei Motorrad-Gangs an dem Streit beteiligt waren. Warum es zum Streit kam, ist Gegenstand der Untersuchungen.
Der Bandenkrieg forderte mehrere Verletzte. Dass die Auseinandersetzung alles andere als harmlos war, belegt die Tatsache, dass die Polizei mehrere Waffen, darunter Faustfeuerwaffen, sicherstellte. Welche Rocker-Banden sich in die Haare gerieten, gab die Polizei bislang nicht bekannt.
In den Medien kursierte das Bild eines Autos, auf dem «BFFB» eingekratzt war. Die Buchstaben stehen für «Bandidos forever – forever Bandidos». Der «Blick» berichtete vor Jahresfrist über einen drohenden Rocker-Krieg, weil die Bandidos in der Schweiz einen Ableger gründen wollten und dies den Hells Angels nicht passe.
In Bern sind insbesondere die Broncos bekannt. Auch Broncos-Mitglieder sind gemäss Medienbildern am Samstag in Belp mutmasslich beteiligt gewesen.
«Da ist etwas aus dem Ruder gelaufen, das niemand wollte», sagte Jimy Hofer, ehemaliger Broncos-Chef und Berner Stadtrat jüngst in der «Berner Zeitung». Für ihn sind die Revierkämpfe reine Spekulation. Doch er räumte ein: «In der Szene herrscht ein raues Klima, das ist keine Sonntagsschule.»
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