Textilbranche Weiterer Stellenabbau bei Lantal – Bis zu 55 Angestellte betroffen

zc, sda

5.8.2021 - 15:33

Stark von der Krise der Luftfahrt betroffen: Die Textilfirma Lantal. (Archivbild)
Stark von der Krise der Luftfahrt betroffen: Die Textilfirma Lantal. (Archivbild)
Keystone

Das Langenthaler Textilunternehmen Lantal Textiles reagiert mit einer weiteren Restrukturierung auf die anhaltende Krise in der Luftfahrt. Bis zu 55 Mitarbeitenden droht die Kündigung.

5.8.2021 - 15:33

Das teilte das Unternehmen am Donnerstag mit. Lantal habe ein Konsultationsverfahren eingeleitet, um möglichst sozialverträgliche Lösungen zu finden. Die Anzahl Entlassungen solle so klein wie möglich gehalten werden. Schon vor Jahresfrist hatte das Unternehmen 55 Kündigungen ausgesprochen.

Aktuell beschäftigt Lantal in Langenthal und Melchnau 185 Mitarbeitende. Mit wenigen Ausnahmen sind sie im Aviatik-Geschäft tätig. Doch die Nachfrage für Sitzbezüge, Teppiche und Vorhänge für Flugzeuge ist weiter tief.

«Die anhaltende Pandemie und deren Auswirkungen auf den Luftverkehr bedeutet für unser Unternehmen die grösste Krise der Firmengeschichte», erklärte Lantal-Chef Urs Rickenbacher im Communiqué. Zu Beginn der Pandemie brach der Umsatz bis zu 85 Prozent ein. Im laufenden Jahr sind es rund 60 Prozent.

Krise zieht sich in die Länge

Erst 2024 oder sogar 2025 dürfte sich der Markt laut Lantal wieder dem Vor-Corona-Niveau annähern. Zudem sei mit einer Veränderung im Reiseverhalten zu rechnen, insbesondere mit weniger Geschäftsreisen. Lantal müsse sich deshalb auf eine strukturelle Veränderung einstellen.

In der Pandemie sei das Instrument der Kurzarbeit von grosser Bedeutung. Lantal habe auf diese Weise viele Arbeitsstellen und qualifiziertes Personal halten können. Doch auf die Kurzarbeit aufgrund von Corona könne nur noch bis Februar 2022 zurückgegriffen werden.

Dieser Zeitraum werde für Lantal nicht ausreichen, um die Krise zu überbrücken. «Bis sich die Luftfahrt von diesem massiven Schock erholt hat, müssen wir den Fortbestand des Unternehmens sicherstellen, deshalb ist eine weitere Restrukturierung unumgänglich», erklärte Unternehmenschef Rickenbacher.

zc, sda