Autobahnen Westast-Kontrahenten klären Spielregeln – Neues Sekretariat gesucht

SDA

13.5.2019 - 22:15

Westast-Visualisierung von 2017: Das Projekt ist nach wie vor heiss umstritten. In einem Dialogprozess wird nach einvernehmlichen Lösungen gesucht. (Archibvild)
Westast-Visualisierung von 2017: Das Projekt ist nach wie vor heiss umstritten. In einem Dialogprozess wird nach einvernehmlichen Lösungen gesucht. (Archibvild)
Source: Keystone/MARCEL BIERI

Im Dialogprozess zur umstrittenen Bieler Autobahn-Umfahrung haben sich Befürworter und Gegner in der elfköpfigen Kerngruppe auf die Spielregeln im weiteren Prozess verständigt. Das letzte Wort hat die Dialoggruppe.

Dieses übergeordnete Gremium wird am 27. Mai zusammentreten und über das am Montag verabschiedete Statut beraten. Der Dialoggruppe gehören mehrere Dutzend Befürworter, Gegner und Behördenvertreter an.

Wie an einem Point de Presse am Montagabend in Biel verlautete, sind sich die Kontrahenten in der Kerngruppe einig, dass tragfähige Lösungen im Interesse aller seien. Zunächst sollen keine Varianten ausgeschlossen werden – weder die Seelandtangente noch der Juratunnel.

Gesucht wird ein neues Sekretariat für den Dialogprozess. Das Büro das Kommunikationsbüro Infrakom legt das Sekretariat per Ende Mai nieder, wie der Kerngruppen-Präsident Hans Werder bekanntgab. Er bedauert den Schritt. Die Unabhängigkeit des Büros war verschiedentlich angezweifelt und dessen Budget als zu hoch kritisiert worden.

Auslegeordnung angekündigt

Inhaltlich ist nach wie vor alles offen. Auch am 27. Mai werde es keine konkreten Anträge geben, sagte Werder vor den Medienschaffenden. Präsentiert werde aber eine Auslegeordnung aller möglichen Varianten.

Der sogenannte Westast ist in Biel und Umgebung heiss umstritten. Das 2,2 Milliarden Franken teure Projekt sieht vor, dass die A5 an zwei Stellen als offene Autobahn durch die Stadt geführt wird.

Befürworter halten dies für die einzig realistische Lösung zur Bewältigung des Verkehrsaufkommens. Die Gegner befürchten eine Verschandelung des Stadtbilds.

Auf Antrag des Kantons Bern hat der Bund im März das Plangenehmigungsverfahren bis Juni 2020 sistiert. In der Zwischenzeit sollen alle Beteiligten nach einem Konsens suchen.

In der Kerngruppe sitzen je vier Befürworter und Gegner, dazu kommen Vertreter der Gemeinden Biel und Nidau und ein Verkehrsexperte. Als übergeordnetes Gremium mit weit mehr Interessenvertretern und Betroffenen agiert eine sogenannte Dialoggruppe. Der Verkehrsexperte Hans Werder ist Präsident beider Gruppen.

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