Bern Wieder genügend Therapieplätze im Berner Justizvollzug

zc, sda

19.6.2023 - 15:12

Blick durch das Gitter des Spazierhofs in der Justizvollzugsanstalt JVA Thorberg. (Archivbild)
Blick durch das Gitter des Spazierhofs in der Justizvollzugsanstalt JVA Thorberg. (Archivbild)
Keystone

Der Mangel an Therapieplätzen im Berner Justizvollzug ist laut der Kantonsregierung «weitgehend behoben». Die aktuelle Situation sei stabil, schreibt der Regierungsrat in der am Montag publizierten Antwort auf eine Interpellation.

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Die Berner Grünen-Grossrätin Seraina Patzen wollte wissen, wieviele Therapieplätze zurzeit fehlten. Sie hatte ihren Vorstoss eingereicht, nachdem das Bundesgericht die Beschwerde eines Thorberg-Insassen gutgeheissen hatte. Dieser hatte trotz gerichtlicher Anordnungen keinen Therapieplatz erhalten.

Die forensische Therapie hatte sich wegen Unterbesetzung verzögert. Medien berichteten im Frühling 2022 sogar von einem zeitweiligen «Therapienotstand». Diesen Begriff hatte der Regierungsrat damals als unzutreffend zurückgewiesen. Während einer Übergangsphase habe es «gewisse Einschränkungen im Therapieangebot» gegeben.

Inzwischen habe sich die Lage verbessert, hält der Regierungsrat in der Antwort auf die Motion Patzen fest. Aktuell seien in den Justizvollzugsanstalten Hindelbank, Thorberg und Witzwil rund 415 Personen eingewiesen.

Auf den Wartelisten für eine Therapie waren am Stichtag im April drei Personen in Hindelbank und vier auf dem Thorberg. Dort warteten zudem 17 Insassen auf eine entsprechende Abklärung. Für die Justizvollzugsanstalt Thorberg laufe zurzeit ein Rekrutierungsverfahren für eine weitere Fachperson.