Im Kanton Bern entscheiden die Stimmberechtigten am (heutigen) Sonntag über einen Transitplatz für Fahrende in Wileroltigen und über den Wechsel von Clavaleyres zum Kanton Freiburg. Die Urnen sind bis 12 Uhr geöffnet.
Schweizweit auf Interesse stösst die Abstimmung über den Halteplatz für Fahrende. Die Junge SVP hat das Referendum gegen den Kredit von 3,3 Millionen Franken ergriffen. Sie hält es für undemokratisch, dass der Kanton einem kleinen Bauerndorf den Platz aufzwinge. Zudem seien die Kosten hoch und der Nutzen zweifelhaft.
Die SVP steht hinter der Jungpartei – und ist damit allein auf weiter Flur. Alle anderen Parteien setzten sich für ein Ja ein: Der Standort sei ideal, er liege an der Transitachse und sei nur über die Autobahn Bern-Murten erreichbar. Gebe es einen festen Platz mit klaren Regeln, sei die Gefahr von illegalen Landbesetzungen kleiner.
Keine hohen Wellen warf im Vorfeld die zweite Vorlage. Der 50-Seelen-Weiler Clavaleyres ist eine bernische Exklave unweit des Murtensees, die sich der Stadt Murten anschliessen will. Den dafür nötigen Kantonswechsel müssen die Stimmberechtigten von Bern und Freiburg gutheissen, anschliessend die Vereinigte Bundesversammlung.
Erste Ergebnisse zu den kantonalen Abstimmungen werden kurz nach Mittag erwartet. Die bernische Regierungsrätin Evi Allemann (SP) wird im Lauf des Nachmittags vor den Medien Stellung zu den Schlussresultaten beziehen.
Kommunale Abstimmungen
In Städten und Gemeinden stehen eine Reihe von kommunalen Vorlagen auf dem Programm. So entscheiden die Stadtberner Stimmberechtigten über den Kauf des Gaswerkareals an der Aare. In Thun geht es in einer Referendumsabstimmung über die Überbauung der Hoffmatte.
In Langenthal versuchen die Referendumsführer zu verhindern, dass die Stadt die Eishockey-Junioren künftig mit einer Viertelmillion Franken pro Jahr unterstützt. In Biel sollen die Stimmenden den Weg ebnen für eine mögliche Überbauung der Wildermethmatte am Rand der Altstadt.
Die Huttwiler Stimmberechtigten haben die Qual der Wahl: In einer Variantenabstimmung sollen sie entscheiden, ob die bestehende «Badi» saniert werden soll oder ob Private neben dem bestehenden Sport- und Kulturzentrum «Campus Perspektiven» ein neues Schwimmbad bauen sollen.
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