Wissenschaft Zehntausend Besucher an Berns vierter «Nacht der Forschung»

sr, sda

10.9.2022 - 18:24

Die "Nacht der Forschung" soll der Öffentlichkeit die Wissenschaft näher bringen.
Die "Nacht der Forschung" soll der Öffentlichkeit die Wissenschaft näher bringen.
Keystone

Rund zehntausend Besucherinnen und Besucher sind in Bern an der «Nacht der Forschung» in die Wissenschaft eingetaucht. Über 700 Forscherinnen und Forscher gaben bis Mitternacht an mehr als 70 Anlässen Einblicke in ihre Tätigkeit.

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«Wissenschaft erleben»: Unter diesem Motto stand der von der Universität Bern organisierte Anlass. «Die 'Nacht der Forschung' gibt uns als Universität die Möglichkeit, mit der Bevölkerung in einen Dialog zu treten», liess sich Rektor Christian Leumann in einer Mitteilung vom Samstagabend zitieren.

Zu den Forschenden gehört beispielsweise Martin Rubin vom Physikalischen Institut der Uni Bern. An seinem Stand für Weltraumforschung und Planetologie konnten Neugierige «Kometen basteln», wie er am Samstag an einem Rundgang für Medienschaffende sagte.

Bei Rubin und seinem Team stellten Besucherinnen und Besuchern aus Wasser, einem bisschen Dreck, Sojasauce und mit Hilfe von Trockeneis kleine Eisklumpen her. Sie glichen von der Zusammensetzung her echten Kometen. Mit Handschuhen und Schutzbrille wurde mit dem minus 80 Grad kalten Trockeneis hantiert.

Bienenvölker und Eiskernbohrungen

Gina Retschnig-Tanner vom Institut für Bienengesundheit präsentierte Kästen mit lebenden Hummeln und Bienen, in denen auch eine mit einem gelben Punkt markierte Bienenkönigin beobachtet werden konnte. Das Institut zeigte Interessierten beispielsweise auf, mit welchen Gefahren Bienenvölkern heute konfrontiert sind.

Auch eine Demonstration von Eiskernbohrungen wartete auf die Besucherinnen und Besucher. Und wer wollte, entschied am Institut für Organisation und Personal in einem Selbstversuch, ob er oder sie geschenktes Geld lieber für sich behält oder für die Aufforstung von Bäumen auf Madagaskar spendet.

Die Demonstrationen, Vorträge und Gesprächsrunden fanden in Zelten, Seminarräumen und Hörsälen des Universitätsgeländes Grosse Schanze statt, also rund um das Uni-Hauptgebäude. Auch Essensstände und Bars gehörten zum Festgelände. Im Verlauf des Abends stiegen mehrere Konzerte.

Erstmals wieder seit 2017

Berns letzte «Nacht der Forschung» ging 2017 über die Bühne. Mehr als 9000 Menschen nahmen damals teil. In den Jahren 2020 und 2021 wurde der Anlass wegen der Corona-Pandemie jeweils aufs nächste Jahr verschoben. An der Medienführung hiess es, viele der Forschenden seien nach fünf Jahren Pause besonders glücklich, nun wieder an der «Nacht der Forschung» auftreten zu können.

Der Anlass geht auf eine Initiative des Forschungsministeriums der Europäischen Kommission zurück und soll den Austausch zwischen Wissenschaft und Gesellschaft fördern.

Projektleiterin Nicola von Greyerz sagte an der Medienführung, ein halbes Jahr lang habe die Vorbereitung gedauert. Sie sprach von einem «Jahrmarkt des Wissens», an dem – wie bei einem echten Markt – die verschiedensten Disziplinen bunt gemischt nebeneinander präsentiert würden.

Ziel sei es gewesen, dass Besucherinnen und Besucher nach ihrem Aufenthalt «etwas gescheiter und etwas besser gelaunt» nach Hause gingen. «Wir hoffen, dass dies uns gelingt.»