Bern Zollikofens Parlament will Kinderbetreuung während Schulferien

sr, sda

28.4.2022 - 11:24

Zürcher Schulkinder begehen im Juli 2013 einen Seilpark im Berner Oberland. (Archivbild)
Zürcher Schulkinder begehen im Juli 2013 einen Seilpark im Berner Oberland. (Archivbild)
Keystone

Das Zollikofner Gemeindeparlament hat sich am Mittwochabend hinter die im Mai 2021 eingereichte Volksinitiative für Kinderbetreuung während der Schulferien gestellt. Damit muss der Gemeinderat der Berner Agglomerationsgemeinde das Volksbegehren weiterbearbeiten.

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Die Initiative war im Mai 2021 von einem Komitee eingereicht worden und wurde von 799 Personen unterstützt. Sie verlangt nach Angaben auf der Internetseite der Gemeinde Zollikofen ein ganztägiges Betreuungsangebot für Schulkinder während mindestens fünf Schulferienwochen pro Jahr.

Der Zollikofner Gemeinderat beantragte dem Gemeindeparlament, die Initiative abzulehnen. Er argumentierte, laut einem Pilotprojekt mangle es an der Nachfrage nach einer solchen Betreuung. Auch sei die Einführung eines solchen Angebots teuer: Die Kosten betrügen 200'000 Franken pro Jahr.

Hätte das Parlament die Abstimmung abgelehnt, wäre es zu einer Volksabstimmung gekommen.

Umfrage geplant

Laut Parlamentsunterlagen will der Zollikofner Gemeinderat vor dem definitiven Umsetzungsbeschluss durch das Parlament im nächsten Jahr bei den Eltern eine Umfrage durchführen. Damit will er sicherstellen, dass das neue Angebot nicht an den Eltern «vorbeigeplant» wird.

Er tendiere dazu, ein eigenes Angebot für Zollikofen aufzubauen und dieses nicht an externe Anbieter auszulagern, schreibt er weiter.

Kanton Bern zahlt mit

Laut dem Familienportal des Kantons Bern gibt es in den bernischen Gemeinden insgesamt 33 Angebote für Kinder-Ferienbetreuungen. Sie tragen Namen wie «Ferienbetreuung», «Ferieninsel» oder «Ferienpass».

Seit dem 1. September 2020 beteiligt sich der Kanton Bern an Ferienbetreuungsangeboten, welche von den Gemeinden organisiert werden. Er zahlt pro Kind und Tag 30 Franken. Darauf wies das Zollikofner Initiativkomitee in seinem Argumentarium zugunsten des neuen Angebots hin.