Lebensmittelkontrolle Zwei Drittel der Betriebe in Ordnung – 178 schwarze Schafe

SDA

28.2.2020 - 09:33

Die Berner Lebensmittelkontrolleure fanden in vorgekochten Lebensmitteln von Verpflegungsbetrieben häufig Keime (Themenbild).
Die Berner Lebensmittelkontrolleure fanden in vorgekochten Lebensmitteln von Verpflegungsbetrieben häufig Keime (Themenbild).
Source: KEYSTONE/CHRISTIAN BEUTLER

Die 30 Lebensmittelkontrolleurinnen und -kontrolleure des Kantons Bern haben im vergangenen Jahr rund 6400 Betriebe wie Restaurants, Käsereien, Metzgereien und Trinkwasserversorgungen kontrolliert. Bei 4300 Betrieben gab es nichts oder wenig zu beanstanden.

Beim restlichen Drittel stellten die Kontrolleure Mängel fest. Sie richteten ihr Augenmerk dabei nicht nur auf den hygienischen Umgang mit Lebensmitteln, sondern auch auf die Deklaration der Ware und den Zustand der Räumlichkeiten, wie das Kantonale Laboratorium am Freitag mitteilte.

178 Betriebe wiesen erhebliche oder gar grosse Mängel auf. Dies hat in der Regel einschneidende Massnahmen zur Folge. In 174 Fällen reichte das Kantonale Labor Strafanzeige ein.

Keime im Vorgekochten

Nebst den Inspektionen nahmen die Kontrolleure auch Proben, die vom Kantonalen Labor untersucht wurden. Von über 10'000 Proben mussten rund 1200 beanstandet werden. Besonders betroffen waren vorgekochte Lebensmittel aus Verpflegungsbetrieben, wie das Labor in seiner Mitteilung schreibt. Die Lebensmittel wiesen eine zu hohe Anzahl Keime auf.

In solchen Fällen werden zum Beispiel ein Vorkoch-Verbot für bestimmte Lebensmittel oder eine maximale Verbrauchsfrist für vorverpackte Waren verfügt.

Ein Thema, das im vergangenen Jahr die Öffentlichkeit bewegte, war das Pflanzenschutzmittel Chlorothalonil, dessen Rückstände sich im Trinkwasser finden. Das Mittel wurde auf Anfang 2019 in der Schweiz verboten.

Chorothalonil-Verbot

Gemäss Kantonalem Labor ergaben amtliche Messungen im Jahr 2019, dass die Höchstwerte von Chlorothalonil-Abbauprodukten im Trinkwasser zum Teil überschritten werden. Namentlich dort, wo intensiv Landwirtschaft betrieben wird.

Der Genuss von Trinkwasser sei im Kanton Bern jedoch weiterhin unbedenklich, betont das Labor.

Ein Dauerbrenner ist der gesundheitsschädigende Baustoff Asbest, der bis 1980 oft verwendet wurde. Die Asbestfasern können schwere Lungenerkrankungen auslösen.

Seit 1990 ist die Verwendung von Asbest verboten. Trotzdem kommen Bauleute auch heute noch in Kontakt mit Asbest, etwa bei Abbruch- oder Umbauarbeiten. Das Kantonale Labor will im laufenden Jahr eine Weiterbildungsveranstaltung für Baufachleute durchführen.

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