Coronavirus – Bern Zweite Welle auch im Kanton Bern – 512 Neuansteckungen

SDA

21.10.2020 - 16:12

Ein Coronatest in Martigny VS.
Ein Coronatest in Martigny VS.
Source: Keystone/JEAN-CHRISTOPHE BOTT

Auch im Kanton Bern breitet sich das Coronavirus rasant aus. Am Mittwoch wurden 512 Neuansteckungen bekannt, so viele wie noch nie und doppelt so viele wie in den vergangenen Tagen.

Das geht aus den Zahlen hervor, die der Kanton am Mittwoch auf seiner Website veröffentlichte. Zwei weitere Menschen sind mit einer Covid-19-Erkrankung gestorben. Seit Ausbruch der Pandemie gab es im Kanton Bern 107 Todesfälle in Zusammenhang mit der neuartigen Lungenkrankheit.

Zurzeit steigt die Zahl der Hospitalisierten stark an. Bei der letzten Erhebung am Montag waren es noch 82, am Mittwoch bereits 121 Menschen, die mit einer Covid-19-Erkrankung im Spital lagen. 13 von ihnen befanden sich auf der Intensivstation, sieben von ihnen waren auf künstliche Beatmung angewiesen.

Spitäler noch nicht am Anschlag

Trotz des starken Anstiegs der Covid-19-Zahlen sind die Spitäler im Kanton Bern noch nicht am Anschlag, wie es beim kantonalen Amt für Kommunikation am Mittwoch auf Anfrage hiess. Es gebe noch genügend freie Betten. «Bei gleichbleibendem Anstieg der Fallzahlen werden diese Kapazitäten aber im Verlauf von zwei bis vier Wochen ausgeschöpft sein.»

Der Kanton Bern stehe mit den Spitälern in engem Kontakt, um zu schauen, wie die Kapazitäten weiter ausgebaut werden könnten. Im ambulanten Bereich seien die Arztpraxen zunehmend gefordert. Dort gebe es aber noch keine Anzeichen für Versorgungsengpässe.

Bei 40 Prozent der neu infizierten Personen im Kanton Bern ist unbekannt, wie sie sich ansteckten. Bei 17 Prozent erfolgte die Ansteckung in der Familie, bei zehn Prozent bei einem Treffen in der Familie oder im Freundeskreis. Ebenfalls bei zehn Prozent der Fälle war der Arbeitsplatz Ansteckungsort.

Öffentliche und private Veranstaltungen waren in vier Prozent der Fälle Ort der Infektion, sportliche Aktivitäten in drei Prozent und der Aufenthalt in einem Gastronomiebetrieb ebenfalls in drei Prozent. Dazu kommen weitere Ansteckungsorte.

Von 15 auf 36 bei Insel-Gruppe

Zu den Spitälern, die Covid-19-Patientinnen und -Patienten behandeln, gehören jene der Insel-Gruppe. Mediensprecher Adrian Grob sagte am Mittwoch auf Anfrage, derzeit würden die Stadt- und Landspitäler der Gruppe 36 Covid-19-Patienten stationär behandeln. Die Zahlen hätten sich innert Wochenfrist verdoppelt.

In den letzten Woche habe die Zahl der Covid-19-Patienten lange etwa 15 betragen.

Nach der ersten Welle betreute die Insel-Gruppe Covid-19-Patienten im Inselspital und im Berner Tiefenauspital. Nun werden die Behandlungen wieder an allen Akutspitälern der Insel-Gruppe durchgeführt. Die Insel-Gruppe betreibt Spitäler beispielsweise auch in Münsingen und Aarberg.

Die hohe Zahl von Covid-19-Patienten bringt laut Grob die Insel-Gruppe nicht an den Anschlag: Glücklicherweise könnten etwa 80 Prozent der Betroffenen in normalen Spitalzimmern betreut werden. Nur etwa 15 bis 20 Prozent würden eine Intensivbehandlung brauchen.

Maximal 78 während erster Welle

Laut der vom Kanton Bern unterstützten Internetseite «be.corona-data.ch» lag die Höchstzahl der Neuinfektionen in der ersten Corona-Welle von diesem Frühling bei 78 pro Tag. In den letzten Tagen waren es hingegen regelmässig über 200 oder gar 300 und nun also über 500.

Am meisten Corona-Infektionen wurden im bevölkerungsreichen Verwaltungskreis Bern-Mittelland registriert, nämlich 2792 (Stand vom 19. Oktober). Am zweitmeisten Fälle gibt es im Verwaltungskreis Biel.

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