An den Stanser Musiktagen vom 30. April bis 5. Mai bekommen die DJs Konkurrenz. Neu gibt es am Weltmusikfestival auch nachts Live-Konzerte.
Gastspiele von Weltstars und regionalen Bands an ungewöhnlichen Orten, ein Gratisprogramm auf dem Dorfplatz und festliches Treiben in den Gassen: Die Stanser Musiktage locken seit Mitte der 1990er-Jahre in die Innerschweiz.
Die 23. Ausgabe wartet mit einer Neuerung auf, die vor allem jugendliche Festivalbesucherinnen und -besucher freuen wird. Nebst den nächtlichen DJ-Sets gastieren im Unteren Beinhaus am Wochenende zwei Ambient-Tüftlerinnen mit Nachtkonzerten: Saloli aus den USA sowie Martina Lussi aus Luzern.
Geografische Spagate zeichnen das gesamte Programm der Stanser Musiktage aus. Singt am Donnerstag das Starensemble Ladysmith Black Mambazo aus Südafrika in der Pfarrkirche, lädt am Samstag die Obwaldner Huismuisig zum Tanz bei der Länzgi-Bühne. Yemen Blues aus Israel rocken im Kollegium St. Fidelis, während im Chäslager das Westschweizer Jazzduo L’Horée experimentiert.
Zeitsprünge
Unter den Gästen aus der Ferne stechen dieses Jahr zwei Kollektive heraus. Les Amazones d’Afrique versammelt Sängerinnen aus Westafrika. Das dänische Rockquartett Efterklang tut sich mit dem Barockensemble B.O.X zusammen.
Einen ähnlichen Bogenschlag wagt der Luzerner Klangerkunder Albin Brun, der sein Worldjazzquartett auf gregorianische Choräle treffen lässt. Das Projekt «Tempus fluit – Tempus fugit» ist in Stans bereits ausverkauft, geht anschliessend aber auf eine ausgedehnte Tournee.
Aus dem musikalischen Luzerner Hexenkessel gibt es auch das Projekt Alpini zu hören, eine Art avantgardistisches Volksmusik-Labor der Hochschule. Neue Spielarten der Schweizer Volksmusik bietet unter anderem das Trio Stalldrang mit Christoph Pfändler am Hackbrett und den Schwestern Kristina und Evelyn Brunner an Schwizerörgeli, Cello und Bass.
Experimente und Traditionen
Mit Folklore wird in aller Welt experimentiert. Dies zeigt etwa Maria de la Plaz aus Buenos Aires mit ihrem Tango-Programm. Minyanta adaptieren die westafrikanische Griot-Kultur, das Naqsh Duo mischt die Musiktradition Persiens mit westlichen Soundfarben. Typisch für Stans ist, dass orientalische und Balkanmusik von zwei Schweizer Bands gespielt werden: Šuma Covjek und Extrafish.
Die gut 40 Konzerte der Stanser Musiktage finden auf elf Bühnen statt, darunter auch etablierte wie Chäslager oder Theater an der Mürg. Im Rahmenprogramm gibt es Kunstführungen und Kinderkonzerte. Der Abschluss am Sonntag findet traditionell auf dem Stanserhorn statt.
www.stansermusiktage.ch
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