Strassenbau Autobahnzubringer Wangen Ost SZ soll unterirdisch verlaufen

rl, sda

14.2.2022 - 08:52

Der Schwyzer Baudirektor André Rüegsegger (SVP) kommt den Gemeinden im Einzugsgebiet des geplanten neuen Autobahnanschlusses Wangen Ost entgegen. (Archivaufnahme)
Der Schwyzer Baudirektor André Rüegsegger (SVP) kommt den Gemeinden im Einzugsgebiet des geplanten neuen Autobahnanschlusses Wangen Ost entgegen. (Archivaufnahme)
Keystone

Die Zufahrtsstrasse zum geplanten Autobahnanschluss Wangen Ost SZ soll durch einen Tunnel führen. Der Schwyzer Regierungsrat hat sich entschieden, ein Vorprojekt für eine unterirdische Variante ausarbeiten zu lassen, wie die Staatskanzlei am Montag mitteilte.

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Die Autobahn A3 soll in Wangen Ost einen neuen Anschluss erhalten. Finanziert und gebaut wird dieser vom Bundesamt für Strassen Astra. Der Kanton Schwyz muss die Zufahrtsstrasse zum Autobahnanschluss erstellen und auch finanzieren.

Aus finanziellen Gründen favorisierte der Regierungsrat ursprünglich eine oberirdische Strasse. Dagegen wehrten sich Schübelbach, Wangen und Tuggen. Die Gemeinden forderten eine Tunnellösung.

Um die Realisierungschancen zu erhöhen, zeigte sich der Regierungsrat vor einem Jahr bereit, auch eine unterirdische Variante «ergebnisoffen» zu prüfen. Der Kantonsrat stützte diese Strategie.

Grünes Licht

Nun setzt der Regierungsrat auf die von den Gemeinden favorisierte Tunnellösung. Er habe grünes Licht gegeben, das Vorprojekt für den Autobahnzubringer auszuarbeiten, teilte die Staatskanzlei mit. Gleichzeitig habe er das Astra ersucht, die Planungsarbeiten für den eigentlichen Autobahnanschluss zu starten.

Der Regierungsrat habe sich für das «politische Machbare» entschieden, sagte der Schwyzer Baudirektor André Rüegsegger (SVP) auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Eine oberirdische Lösung werde nicht gewünscht. Die Obermarch wolle nicht von einer weiteren Hauptverbindungsstrasse durchschnitten werden, und sie wolle ihr Landwirtschaftsland schützen.

Dörfer entlasten

Der neue Autobahnanschluss soll dazu führen, dass weniger Durchgangsverkehr durch Galgenen, Wangen, Schübelbach und Tuggen rollt. Erwartet wird zudem, dass der Autobahnanschluss Lachen, der in den Spitzenzeiten an die Kapazitätsgrenzen stösst, entlastet wird.

Die geplante Zubringerstrasse soll östlich vom Ortszentrum Siebnen zum neuen Anschluss in der Nähe der Brücke St. Gallerstrasse/Zürcherstrasse führen. Sie wird nach Angaben von Rüegsegger rund 1,7 Kilometer lang werden.

Die Tunnellösung hat ihren Preis. In Schätzungen ging der Kanton davon aus, dass eine oberirdische Strasse rund 40 Millionen Franken kosten könnte, eine unterirdische aber 150 bis 170 Millionen Franken. Dazu kommen Kosten für allfällige flankierende Massnahmen.

Kanton zahlt

Ursprünglich war der Regierungsrat davon ausgegangen, dass sich die Gemeinden an den Mehrkosten einer Tunnellösung beteiligen sollen. Davon ist er abgerückt. Die Kosten des dereinstigen Projekts würden vollumfänglich vom Kanton getragen, teilte die Staatskanzlei mit.

Mit dem nun gefällten Entscheid habe der Regierungsrat «einen Pflock eingeschlagen», sagte Rüegsegger. Die Staatskanzlei teilte mit, das Vorprojekt für den Zubringer solle «im Idealfall» Ende 2022 vorliegen. Dabei gelte es auch, die betroffenen Grundeigentümer sachgerecht einzubeziehen.

Die weiteren Arbeiten hingen von der Zustimmung des Bundesrats zum neuen Autobahnanschluss sowie von der Zustimmung des Kantonsrats und allenfalls der Stimmberechtigten zum Projektkredit ab, teilte die Staatskanzlei mit. Wann die Bauarbeiten gestartet oder das neue Bauwerk eröffnet werde könne, lasse sich im jetzigen, noch frühen Verfahrensstadium nicht sagen.