Ein weiterer Schritt in Richtung Ende: Mit dem Druck der letzten "Blick"-Ausgabe in Adligenswil LU rückt die Schliessung der Ringier-Druckerei per Ende Jahr näher. 172 Stellen sind vom Aus betroffen.
Rund vier Milliarden Ausgaben der Boulevardzeitung seien in den vergangenen vierzig Jahren in Adligenswil über die Druckmaschinen gelaufen, schreibt der "Blick" am Mittwoch. Die aktuelle Ausgabe sei damit die letzte, künftig wird die Gesamtauflage im Druckzentrum Zürich der Tamedia gedruckt, dies war für einen Teil der Zeitung bereits seit August der Fall.
Ringier hatte die Schliessung aus wirtschaftlichen Gründen im vergangenen November angekündigt. Der Betrieb der Zeitungsdruckerei falle einer Neuausrichtung des Druckgeschäfts des Mutterhauses zum Opfer und wird Ende Jahr geschlossen.
Betroffen sind 172 Stellen. Laut Angaben von Anfang Jahr kam es zu 151 Kündigungen, darunter waren 29 Personen, die vorzeitig pensioniert wurden. Die restlichen 21 Betroffenen hatten Arbeitsverträge, die auslaufen und nicht erneuert wurden.
Ungenügende Auslastung
Die Geschäftsleitung trat nach Abschluss des Konsultationsverfahrens nicht auf die Forderungen und Vorschläge von Personalkommission und Gewerkschaften ein. Die abgelehnten Vorschläge sahen einen Weiterbetrieb vor, sodass 40 statt 172 Stellen hätten abgebaut werden müssen.
Ungefähr 90 Prozent der Mitarbeitenden haben bereits wieder eine neue Anstellung gefunden, wie die Ringier AG auf Anfrage mitteilte. Das Unternehmen sei zuversichtlich, dass auch die restlichen Kolleginnen und Kollegen eine neue Stelle finden.
In Adligenswil werden momentan sechs verschiedene Titel gedruckt, darunter die "Luzerner Zeitung" mit den Regionalausgaben, die "Zuger Presse", das "Urner Wochenblatt" und der "Entlebucher Anzeiger", sowie Wochen-, Fach- und Verbandszeitungen, Werbebeilagen und Kundenzeitungen.
Laut Ringier kann die Druckerei künftig nicht mehr kostendeckend betrieben werden. Die Marktpreise seien gesunken. Die Auslastung der Produktionskapazitäten sei ungenügend. Das Gebäude gehört nicht der Ringier AG. Für die gemieteten Flächen werde eine Nachfolgeregelung gesucht, teilte das Unternehmen mit.
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