Industrie Bossard macht im ersten Halbjahr weniger Umsatz und Gewinn

SDA

18.7.2024 - 07:41

Schrauben sind eines der Produkte, die Bossard herstellt. (Archivaufnahme)
Schrauben sind eines der Produkte, die Bossard herstellt. (Archivaufnahme)
Keystone

Die Zuger Bossard-Gruppe hat im ersten Semester 2024 weiterhin unter dem konjunkturellen Gegenwind gelitten. Umsatz und Gewinn fielen tiefer aus als in der Vorjahresperiode.

Der Umsatz sank im ersten Halbjahr um 11,7 Prozent auf 509,4 Millionen Franken, wie der Spezialist für Verbindungstechnik am Donnerstag mitteilte. Hier spielten aber auch negative Währungseinflüsse mit. In Lokalwährungen resultierte ein etwas moderateres Minus von 9,3 Prozent.

Der operative Gewinn auf Stufe Ebit fiel um 16,6 Prozent auf 58,1 Millionen Franken und die entsprechende Marge um 0,7 Prozentpunkte auf 11,4 Prozent. Unter dem Strich verblieb ein Konzerngewinn von 42,4 Millionen Franken, entsprechend einem Minus von knapp 15 Prozent.

Die Herausforderungen hätten im ersten Halbjahr weiterhin in der schwachen konjunkturellen Nachfrageentwicklung gelegen, teilte Bossard zum Halbjahr mit. Allerdings hätten sich gegen Ende der Berichtsperiode Anzeichen einer Stabilisierung gezeigt.

Der Druck auf die Gewinnzahlen war vor allem auf den tieferen Umsatz zurückzuführen sowie auf Investitionen. Die Lohninflation sei zuletzt aber etwas tiefer gewesen, und die eingeleiteten Kostensenkungsmassnahmen hätten ihren Beitrag geleistet, teilte Bossard mit.

Amerika mit stärkstem Minus

Geografisch gesehen lief es Bossard im wichtigsten Markt Europa mit einem Umsatzanteil von über 50 Prozent nicht so prächtig. Die Umsätze sanken hier in Lokalwährungen um 6,8 Prozent. Der Rückgang sei eine Folge der konjunkturbedingten Abschwächung der Nachfrage, welche sich indes im Verlauf des zweiten Quartals auf einem tiefen Niveau zunehmend stabilisiert habe.

In der Region Amerika hat sich laut Bossard bei einem Umsatzminus von gut 18 Prozent die Nachfrage «normalisiert», dies nach Rekordumsätzen in den vergangenen zwei Jahren. «Erfreulich» sei die Entwicklung in Mexiko gewesen.

In Asien zeigten sich die Verkäufe mit einem Minus von 1,8 Prozent noch am stabilsten. Im zweiten Quartal habe sich der Umsatz in Lokalwährungen stabilisiert, womit erstmals seit sechs Quartalen wieder ein leichtes Wachstum erzielt worden sei.

Keine Anzeichen einer Erholung der Wirtschaft

Den Ausblick für das Gesamtjahr 2024 sieht Bossard weiterhin von Unsicherheiten geprägt. «Anhand der globalen Einkaufsmanagerindizes sehen wir noch keine Anzeichen einer Erholung der Wirtschaft», sagte CEO Daniel Bossard an einer Telefonkonferenz.

«Wir sehen aber Licht am Ende des Tunnels, denn es gab gegen Ende des ersten Semesters erste Anzeichen einer Stabilisierung, insbesondere in Europa», so der CEO. Deshalb herrsche auch die Hoffnung, dass der Boden bald erreicht sei. «Vorsichtigen Optimismus» lasse auch der Blick auf die Pipeline an Aufträgen aufkommen.

Bossard erwähnte darüber hinaus «erfreuliche Wachstumsraten» im Schienenfahrzeugbau, den Gewinn von Neukunden in der Elektronik- und Halbleiterindustrie sowie in der Luftfahrt, oder auch gute Zeichen aus Indien. Ausserdem habe das Unternehmen während der Rezession keine Kunden verloren.