BekleidungCalida setzt wegen Corona deutlich weniger um und erleidet Verlust
SDA
29.7.2020 - 07:51
Calida litt im ersten Semester 2020 unter Corona: Ab März blieben die Läden des Bekleidungsunternehmens längere Zeit geschlossen, der in den letzten Jahren gewachsene Online-Handel konnte dies nur teilweise kompensieren. Die Folge: Calida setzte weniger um und rutschte in die roten Zahlen.
Der Umsatz sank im ersten Halbjahr um satte 18,8 Prozent auf 146,2 Millionen Franken, wie das Unternehmen am Mittwoch in Sursee mitteilte. Währungsbereinigt betrug der Rückgang 14,6 Prozent.
Calida weist einen Betriebsverlust (Ebit) von 4,4 Millionen Franken aus, dies nach einem Betriebsgewinn von 6,5 Millionen im Vorjahreszeitraum. Unter dem Strich steht ein Reinverlust von 9,8 Millionen, nach einem Gewinn von 3,9 Millionen Franken im Vorjahr.
Mit den Zahlen hat Calida die Erwartungen etwas übertroffen. Analysten rechneten mit einem noch deutlicheren Umsatzrückgang und einem höheren Verlust.
E-Commerce hält Schaden in Grenzen
Das Jahr habe für Calida positiv begonnen, heisst es im Communiqué. Ab März sei es dann aber infolge der Corona-Pandemie zu Schliessungen aller stationären Geschäfte und Verkaufspunkte bei wichtigen Handelspartnern in der Schweiz, Deutschland und Frankreich gekommen.
Ein Teil der weggebrochenen Umsätze konnte allerdings dank des in den letzten Jahren bewusst vorangetriebenen E-Commerce kompensiert werden. Entsprechend stieg der Umsatzanteil des Onlinegeschäfts im ersten Halbjahr, und zwar auf 22,5 Prozent. Zum Vergleich: Im Geschäftsjahr 2019 lag der E-Commerce-Anteil bei 13 Prozent.
Positiver Blick auf zweites Semester
Calida will die Digitalisierung denn auch weiter vorantreiben. Digitalisierung und E-Commerce würden in Kombination mit dem Einzelhandel weiter an Bedeutung gewinnen, zumal bestehende Trends durch die Corona-Pandemie noch beschleunigt würden, hiess es.
Grundsätzlich blickt das Unternehmen denn auch positiv auf die zweite Jahreshälfte. Der weitere Verlauf hänge aber massgeblich von der Entwicklung der Pandemie ab. Sofern die Krise weitere Lockerungen der staatlichen Lockdown-Massnahmen zulasse, sollte ein Teil der Umsatz- und Ertragsverluste aus dem ersten Halbjahr im zweiten kompensiert werden können, teilte Calida weiter mit.
Angesichts der präsentierten Ergebnisse scheint das seit längerem angestrebte Margen-Ziel von 8 Prozent wieder deutlich weiter entfernt. Dabei war Calida noch Anfang März davon ausgegangen, diesem Ziel im laufenden Jahr näher zu kommen, bevor dann kurz darauf die Prognose für das laufende Jahre kassiert und die Dividende gestrichen wurde.
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