EnergieUri stärkt sich als Produzent von Wasserkraftstrom
rl, sda
6.6.2023 - 07:42
In Uri baut die öffentliche Hand im Hinblick auf anstehende Konzessionserneuerungen ihre Stellung in der Stromproduktion aus. Kanton und Korporation Uri übernehmen von der CKW die Mehrheit am Elektrizitätswerk EWA Energie Uri.
6.6.2023 - 07:42
SDA
Kanton, Korporation und CKW haben am Dienstagmorgen über die Veränderungen im Aktionariat der EWA Energie Uri informiert. Die CKW verkaufe für 180 Millionen Franken 52,3 Prozent der Aktien an ein Bieterkonsortium, bestehend aus dem Kanton Uri, der Korporation Uri und zwei von Swiss Life Asset Managers verwalteten Energieinfrastruktur-Fonds, teilten sie mit.
Die Luzerner CKW, welche eine Tochter der Axpo ist, hatte seit 1908 die Mehrheit an EWA Energie Uri. Sie halte neu noch 10 Prozent und bleibe Ankeraktionärin, hiess es in der Mitteilung.
Der Kanton Uri erhöht seinen Anteil von 29,0 auf 37,3 Prozent. Die Korporation hält neu 16,0 statt 6,0. Prozent. Zusammen kommt die öffentliche Hand neu auf 53,3 Prozent.
Die neue Teilhaberin Swiss Life Asset Managers Fonds hält 34,0 Prozent. Der Rest verteilt sich auf Urner Gemeinden und Private. Den Gemeinden wurde das Recht eingeräumt, weitere Anteile im Umfang von 2,3 Prozent zu kaufen.
Guter Preis
Martin Schwab, CEO der CKW und Verwaltungsratspräsident der EWA Energie Uri, sprach von einem guten Tag für den Urner Energieversorger. Aus Sicht der CKW sei zu sagen, dass ein guter Preis erzielt worden sei.
Der Urner Landammann Urs Janett (FDP) begründete das stärkere Engagement der öffentlichen Hand mit zahlreichen Konzessionen der Wasserkraft, die in den nächsten 15 Jahren erneuert werden müssten. Nun sei eine «optimale Ausgangslage» geschaffen worden, um die Wertschöpfung im Kanton Uri zu halten.
In Uri vergibt der Kanton die Wasserrechte an den Haupt- und die Korporation an den Nebengewässern. Konkret soll das EWA Energie Uri mehr Rechte zur Nutzung der Wasserkraft erhalten.
Auslaufende Konzessionen
Rein rechtlich kämen als Konzessionäre zwar auch andere Stromproduzenten in Frage. Es wäre aber «de facto falsch», wenn die Konzessionen an auswärtige Unternehmen vergeben würden, sagte Janett.
2025 läuft die Lucendro-Konzession aus, an der sich Uri die Mehrheit sichern will. Eine Einigung mit dem Kanton Tessin ist aber noch ausstehend.
Weitere kantonale Konzessionen, die zur Erneuerung anstehen, sind Isenthal, Kleintal und Bürglen. 2043 laufen die grossen Konzessionen der SBB aus, die 40 Prozent ihres Bahnstroms in Uri produziert.
Ausbau der Solarenergie
In der Mitteilung betonte die in die Minderheit versetzte CKW zudem eine künftige Partnerschaft mit dem Kanton und dem EWA Energie Uri beim «gemeinsamen Ausbau der Solarenergie», vor allem von alpinen Solaranlagen.
Korporationspräsident Kurt Schuler sagte, es seien hierzu noch keine Gebiete ausgeschieden worden. Die Diskussionen seien noch auf einer «tiefen Flughöhe».
Christoph Gisler von der Swiss Life Asset Management begründete das finanzielle Engagement seiner Unternehmens mit «langfristigen Chancen», welche der Energiemarkt biete. EWA Energie Uri sei langfristig attraktiv und habe Wachstumspotential.
Viel Bahnstrom
Der Urner Stromverbrauch beläuft sich pro Jahr auf rund 280 Gigawattstunden. Die Urner Wasserkraft produziert jährlich rund 1500 Gigawattstunden Strom. Fast zwei Drittel davon sind aber Bahnstrom, weitere 15 Prozent vermarktet die CKW aus der Göscheneralpkonzession.
Der Vertrag, der die Mehrheiten bei der EWA Energie Uri regelt, ist am Montag unterzeichnet worden. Am 6. Juli wird die EWA-Generalversammlung einen neuen Verwaltungsrat wählen. Dieser soll neu nicht mehr von CKW-CEO Schwab, sondern von Korporationspräsident Kurt Schuler geleitet werden.
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