Energie CKW verdient 2020/21 dank Sondereffekten deutlich mehr

ys

9.12.2021 - 08:21

Die Aussichten für die Aktionärinnen und Aktionäre der CKW sind gut - ihnen winkt eine Sonderdividende. (Archivbild)
Die Aussichten für die Aktionärinnen und Aktionäre der CKW sind gut - ihnen winkt eine Sonderdividende. (Archivbild)
Keystone

Das Zentralschweizer Energieunternehmen CKW hat dank Sondereffekten im Geschäftsjahr 2020/21 mehr verdient. Daher kommen die Aktionäre in den Genuss einer üppigen Sonderdividende. Die zuletzt stark gestiegenen Strompreise dürften laut der CKW wieder sinken.

Keystone-SDA, ys

CKW-Chef Martin Schwab sprach bei der Präsentation des Jahresergebnisses am Donnerstag von einem «aussergewöhnlich guten Ergebnis». Die Gesamtleistung erhöhte sich im per Ende September abgelaufenen Geschäftsjahr um 12 Prozent auf 916 Millionen Franken.

Schwab relativierte aber die Zahl sogleich. Denn aufgrund von Sondereffekten stieg das Betriebsergebnis EBIT um rund 50 Millionen auf 175 Millionen. Allerdings lag das bereinigte Betriebsergebnis 20 Prozent tiefer bei 107 Millionen.

Das Unternehmen profitierte etwa von einer ausserordentlich hohen Rendite der Stilllegungs- und Entsorgungsfonds, die 51 Millionen Franken über dem Vorjahr lag, dies dank der guten Performance der Märkte. Hinzu kam eine nachträgliche Entschädigung für die Übertragung von Leitungen an Swissgrid. Unter dem Strich blieb so ein um mehr als die Hälfte gestiegener Reingewinn von 159 Millionen.

Sonderdividende von 15 Franken

Der Verwaltungsrat schlägt der Generalversammlung eine Dividendenerhöhung von 3 Franken auf 6 Franken je Aktie vor und zusätzlich eine einmalige Sonderdividende von 15 Franken. CKW habe mit dem Abschluss von Energietarifverfahren – Hintergrund war eine andere Auslegung zur Berechnung der Energietarife als die der Aufsichtsbehörde ElCom – und der Entschädigung von Swissgrid in zwei langjährigen Verfahren Rechtssicherheit erhalten, hiess es zur Begründung.

Für das Kleinwasserkraftwerk Waldemme habe der Luzerner Regierungsrat derweil die Konzession und die Baubewilligung erteilt. Der Bau solle im Frühjahr 2022 beginnen; im Frühling 2023 soll das Kraftwerk die Stromproduktion aufnehmen.

Dabei handelt es sich um eines von vier aktuellen Projekten zur nachhaltigen Energieproduktion, in welche die CKW rund 100 Millionen Franken investiert. Sie soll zusammen über 18'000 Haushalte mit Strom versorgen.

Neben Wasserkraftwerken in Luzern und Uri zählt auch ein geplanter Windpark auf dem Lindenberg an der Grenze zwischen Aargau und Luzern dazu. Es sehe momentan wieder besser aus, was die Realisierung angeht, sagte Schwab. «Wir sind hoffnungsvoll.»

Potenzial im Solarbereich

Er hielt fest, dass die Umstellung auf nachhaltige Energie in der Schweiz technisch machbar sei. Doch: «Wir haben unglaublich lange Projektierungszeiten.» Das sei kostspielig und es fehlte die Sicherheit, am Ende ein Vorhaben realisieren zu können.

Bei den erneuerbaren Energien sehe man aus diesem Grund im Solarbereich ein riesiges Potenzial. Das Wachstum werde weiter gehen, allerdings seien solche Anlagen oft nur wirtschaftlich, wenn man den Strom selber verbrauchen könne.

Schwab sagte, man rechne auch für das laufende Geschäftsjahr mit einem guten operativen Ergebnis, ohne jedoch Zahlen zu nennen. Er begründete dies unter anderem mit dem gestiegenen Strompreise. Dieser sei in den letzten Monaten förmlich explodiert. «Wir gehen nicht davon aus, dass sich dieses Preisniveau halten wird», sagte Schwab.

Zwar sei künftig eher mit höheren Strompreisen zu rechnen als in den letzten fünf Jahren. Das Niveau dürfte aber nicht so hoch sein, wie man es zuletzt gesehen habe. Die Lage sei volatil, die Entwicklung hänge etwa von den CO2-Preisen ab und auch von der Kohle-Produktion in China.

Die Verantwortung für die Versorgungssicherheit liege beim Bund. «Wir laufen jetzt nicht Gefahr, dass es europaweit einen Blackout gibt.» Das dürfte sich auch in den nächsten Jahren nicht ändern. Es sei aber wichtig, dass die Schweiz auch rechtlich und regulatorisch an Europa angebunden bleibe, um Strom importieren zu können.

CKW teilte weiter mit, dass Henriette Wendt, «Chief Operating Officer» und Mitglied der Konzernleitung der Axpo-Gruppe, als neue Verwaltungsrätin vorgeschlagen wird. Sie folgt auf den zurücktretenden Michael Schmid. Alle weiteren Verwaltungsräte stellen sich zur Wiederwahl.

CKW ist eine Tochter des Energiekonzerns Axpo, welcher gut 80 Prozent an der Gesellschaft hält. Ausserdem hält der Kanton Luzern knapp 10 Prozent.