Industrie Dätwyler erzielt wegen Inflation und Sondereffekten weniger Gewinn

SDA

9.2.2023 - 08:06

Dätwyler hat 2022 einen Gewinnrückgang hinnehmen müssen. (Archivaufnahme)
Dätwyler hat 2022 einen Gewinnrückgang hinnehmen müssen. (Archivaufnahme)
Keystone

Dätwyler hat im Geschäftsjahr 2022 den Umsatz gesteigert. Der Gewinn ging hingegen wegen der Inflation sowie wegen Zukäufen zurück. Im Ausblick zeigt sich der Urner Spezialist für Dichtungslösungen wenig konkret.

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Der um den 2021 getätigten Verkauf von Reichelt bereinigte Umsatz nahm im letzten Jahr um gut 21 Prozent auf 1,15 Milliarden Franken zu, wie Dätwyler am Donnerstag mitteilte. Ohne Währungs- und Akquisitionseffekte lag das organische Wachstum bei gut 10 Prozent. Rund ein Drittel des organischen Wachstums stamme aus den umgesetzten Preiserhöhungen, teilte der Urner Konzern mit.

Der operative Gewinn (EBIT) ging dagegen um 7,0 Prozent auf 149,2 Millionen Franken zurück und die entsprechende Marge um 3,9 Prozentpunkte auf 13,0 Prozent. Dätwyler hat damit die eigenen Prognosen hinsichtlich der Marge erreicht.

Unter dem Strich blieb Dätwyler ein Reingewinn aus dem fortgeführten Geschäft von 104,8 Millionen Franken, was einem Minus von gut 15 Prozent entspricht. Den Gewinn belastet haben gemäss der Mitteilung die Inflation sowie die Integration der im ersten Semester übernommenen Firmen. Negativ ausgewirkt hat sich zudem die vorläufige Schliessung der Tochtergesellschaft in der Ukraine.

Dividende soll kleiner ausfallen

Der Gewinnrückgang hat für Aktionäre Konsequenzen. Die Dividende soll um 1 Franken auf 3,20 Franken je Inhaberaktien und um 20 Rappen auf 0,64 Franken je Namenaktie gesenkt werden. Dies entspreche noch immer einer Ausschüttungsquote von über 50 Prozent, erklärte Dätwyler.

Der Bereich Healthcare Solutions verzeichnete eine Umsatzzunahme von 466,8 Millionen Franken auf 520,3 Millionen Franken. Währungs- und akquisitionsbereinigt entspreche dies einem organischen Wachstum von 13 Prozent, teilte Dätwyler mit. Der Umsatz mit Komponenten für Covid-Impfstoffe habe wie erwartet abgenommen.

Der Bereich Industrial Solutions legte beim Umsatz von 488,4 Millionen Franken auf 636,1 Millionen Franken zu. Bereinigt entspreche dies einem organischen Wachstum von 7,5 Prozent, hiess es.

Verbesserung angestrebt

Mit Blick auf das Geschäftsjahr 2023 zeigte sich das Unternehmen wegen der zahlreichen Unsicherheiten vage. Es werde eine Verbesserung des Geschäftsergebnisses angestrebt, erklärte Dätwyler lediglich. Die Mittelfristziele, eine EBIT-Marge im Bereich von 18 bis 21 Prozent und ein Umsatzwachstum von 6 bis 10 Prozent wurden aber bestätigt.

Der Start ins Jahr scheint aber gut gelaufen zu sein. Die Auftragsbestände seien erfreulich und alle Geschäftseinheiten hätten zu Jahresbeginn einen guten Geschäftsgang mit einer soliden Nachfrage verzeichnet, hiess es.

Dätwyler rechnet damit, dass die Umsätze mit Covid-Komponenten weiter sinken dürften. Die Erfolge bei der Akquisition von neuen Kunden und Projekten sollten diese Effekte aber kompensieren können.