Industrie Dätwyler verliert nach Pressebericht über Kaffeekapsel-Verbot Wert

Die Aktien von Dätwyler haben am Montag deutliche Kursabschläge zu beklagen. Börsenbeobachter erklären sich den Verkaufsdruck mit einem Bericht in der «Sonntagszeitung», wonach in Brüssel ein Gesetzesentwurf über ein Verbot von Alu- und Plastikkapseln diskutiert wird. Ein solches Verbot hätte auch Folgen für das Unternehmen aus Altdorf.

Um 13.22 Uhr verlieren Dätwyler Inhaber noch 4,5 Prozent auf 182,20 Franken. Die Tagestiefstkurse liegen gar bei 181,40 Franken. Dem steht ein um 0,15 höherer Gesamtmarkt (SPI) gegenüber.

Wie die «Sonntagszeitung» in ihrer letzten Ausgabe berichtete, ist die Nervosität über den Gesetzesentwurf insbesondere bei den Kaffeeunternehmen wie etwa bei Nestlé gross. Den Autoren zufolge setzte der Nahrungsmittelmulti aus Vevey mit Nespresso im vergangenen Jahr 6,4 Milliarden Franken um.

Ein Verbot hätte auch Folgen für Zulieferer wie Dätwyler, halten Börsenbeobachter fest. Sie verweisen darauf, dass die Nestlé-Tochter Nespresso zu den wichtigsten Kunden des Urner Konzerns gehören. Zudem sei Nespresso bei Dätwyler in den letzten Jahren für einen massgeblichen Teil des Wachstums verantwortlich gewesen.

Dementsprechend gross ist die Sorge vor wegbrechenden Umsätzen, sollte ein Verbot von Alu- und Plastikkapseln in der Europäischen Union tatsächlich kommen. Kosteten die Aktien von Dätwyler vor wenigen Wochen in der Spitze noch um die 250 Franken, sind es mittlerweile keine 183 Franken mehr. Damit errechnet sich seit Jahresbeginn sogar ein leichtes Minus von einem Prozent.

SDA