AusstellungDen Deutschschweizer Dialekten auf der Spur im Nidwaldner Museum
SDA
20.5.2020 - 10:21
Just während das Wort «Lockdown» noch in aller Munde ist, öffnet das Nidwaldner Museum eine Ausstellung zur Deutschschweizer Mundart. Dabei geht es um Heimat, Forschung und mobile Menschen. Vom 27. Mai bis am 1. November können Interessierte in den Vielklang der Dialekte eintauchen.
«Heepä, gigele, gäitsche – Mundart in der Deutschschweiz» heisst die Ausstellung, die im Salzmagazin zu Stans dem Dialekt nachspürt. Weil in der Schweiz nie ein König regiert habe, hätten alle Dialekte überlebt, halten die Ausstellungsmacher fest. Die Besucherinnen und Besucher sollen sich nun über ihr eigenes Verhältnis zur Mundart Gedanken machen.
In kaum einem Land kümmere sich Bevölkerung, Politik und auch die Wissenschaft so stark um die Mundart wie in der Deutschschweiz. Sie sei Heimat und Mittel zur Abgrenzung zugleich. Dass am Anfang der Dialektforschung mit Jakob Joseph Matthys (1802-1866) ein Nidwaldner stand, gibt dem Thema auch einen lokalen Bezug.
Die Ausstellung mit Audiostationen und Schrifttafeln, die auch zur Interaktion auffordert, geht zudem der Frage nach, ob der Dialekt aussterben kann, wenn etwa junge, mobile Menschen ein regionales Gemisch reden. Beleuchtet wird auch der «Mundart-Boom», den das Land erlebe durch SMS und Posts, Radio- und TV-Sendungen, Werbung und Literatur, Spoken Word, Volkslieder und Rocksongs.
Apéro «to go»
Der Ausstellungstitel «Heepä, gigele, gäitsche» (etwa: «Rufen, lachen, schreien») bezieht sich sodann auf den Vielklang der Dialekte. Und hier erzählen Menschen aus Nidwalden darüber, wie sie reden.
Kuratiert wird die Ausstellung von Jacqueline Häusler. Auf eine Vernissage und auf gewisse Führungen musste das Museum wegen des Corona-Lockdowns verzichten. In der ersten Woche erhält jede Besucherin und jeder Besucher einen Eröffnungsapéro «to go».
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