Entsorgung Deutlich weniger Papier und Karton gesammelt in Luzern

kad, sda

6.7.2021 - 09:54

Luzernerinnen und Luzerner sammelten im vergangenen Jahr deutlich weniger Papier und Karton. (Symbolbild)
Luzernerinnen und Luzerner sammelten im vergangenen Jahr deutlich weniger Papier und Karton. (Symbolbild)
Keystone

Im Coronajahr 2020 haben Luzernerinnen und Luzerner deutlich weniger Papier und Karton recycliert. Der Rückgang betrug 9,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, wie die Luzerner Statistikbehörde Lustat am Dienstag mitteilte. Gleichzeitig nahmen die Siedlungsabfälle insgesamt nur leicht zu.

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Der Rückgang beim Recycling von Papier und Karton sei unter anderem darauf zurückzuführen, dass Schulen und Jugendorganisationen während des Lockdowns keine Papiersammlungen durchführen konnten, heisst es in der Mitteilung. Pro Person fielen noch 64,7 Kilogramm Papier und Karton an, nach 71 Kilogramm im Vorjahr.

Diese Entwicklung sei ihnen ein Rätsel, sagte Hans-Eugen Musch von der Luzerner Dienststelle Umwelt und Energie (uwe) auf Anfrage. Karton und Papier würden allerdings nicht separat erfasst. Während der Pandemie dürfte weniger Papier in den Haushalten gelangt sein, etwa durch fehlende Werbeflyer oder dünnere Zeitungen.

Man wisse von Absatzschwierigkeiten in der Papierindustrie, sagte Musch. Gleichzeitig seien Papier und Karton nicht vermehrt in der Kehrichtverbrennungsanlage gelandet. Die Menge sollte sich daher im kommenden Jahr wieder ausgleichen.

Weniger Recyclingbaustoffe verwendet

Insgesamt wog die Menge Siedlungsabfall pro Person 418 Kilogramm oder 173'000 Tonnen im ganzen Kanton. Das waren 460 Tonnen weniger als 2019. Dazu zählen neben dem Hauskehricht auch separat gesammelte Abfälle wie Grüngut, Altmetall oder Altglas. Leicht zurück ging die Menge des Hauskehrichts mit -0,1 Prozent auf 85'172 Tonnen.

Weniger eingesetzt wurden Recyclingbaustoffe, wie es in der Mitteilung heisst. Deren Verwendung sank um 15 Prozent auf noch 384'000 Kubikmeter. Auch dieser Einbruch nach mehreren stabilen Jahren erstaune, sagte Musch, dürfte aber mit dem Preisdruck bei Primärrohstoffen zu erklären sein.

Die Sonderabfälle lagen unter dem Schnitt der letzten vier Jahre, die Menge der biogenen Abfälle dagegen blieb mit über 100'000 Tonnen stabil.