Bundesrat Ignazio Cassis besucht die Gedenkfeier zur Schlacht von Sempach.
Bundesrat Ignazio Cassis im Städtchen Sempach anlässlich des 633. Jahrestages der Schlacht gegen die Habsburger.
Erinnerung an einen Sieg der Eidgenossen: Helme und Hellebarden am Gedenktag zur Schlacht von Sempach.
Ein Bundesrat und eine Dernière an der Schlachtfeier in Sempach LU
Bundesrat Ignazio Cassis besucht die Gedenkfeier zur Schlacht von Sempach.
Bundesrat Ignazio Cassis im Städtchen Sempach anlässlich des 633. Jahrestages der Schlacht gegen die Habsburger.
Erinnerung an einen Sieg der Eidgenossen: Helme und Hellebarden am Gedenktag zur Schlacht von Sempach.
Bundesrat Ignazio Cassis hat am Sonntag an der Gedenkfeier zur Schlacht in Sempach von 1386 von Demut und Dankbarkeit gesprochen. Seinen letzten öffentlichen Auftritt als Regierungsrat hatte der abtretende Luzerner Baudirektor Robert Küng.
Küng hielt die Begrüssungsrede zum Festakt in der Pfarrkirche in Sempach, die mit rund 600 Personen bis auf den letzten Emporenplatz gefüllt war. Der FDP-Regierungsrat erinnerte zum 633. Jahrestag des Sieges der Eidgenossen über ein habsburgisches Ritterheer, die Einheimischen hätten damals den überlegenen Gegner geschlagen, weil sie ein gemeinsames Ziel, die Selbstbestimmung, verfolgten.
Diesen gemeinsamen Willen vermisse er heute im politischen Diskurs immer öfter. «Wir verstricken uns ohne Not in widerstrebenden Partikularinteressen», tadelte Küng an seinem letzten Arbeitstag. Es gelte, die Eigeninteressen hintanzustellen zum Wohle des Ganzen.
Diesen Gedanken nahm auch FDP-Bundesrat Cassis in seiner Festrede auf. Die Vorfahren hätten damals ihr eigenes Ego drastisch zurücknehmen müssen. Das gelte auch heute noch. Die Schlacht von Sempach sei, so unklar die Faktenlage teilweise sein möge, ein Beispiel von Gemeinschaftssinn und Solidarität. Heute dürfe man demütig und dankbar sein, «weil wir uns in Europa nicht mehr die Schädel einzuschlagen brauchen».
Konstrukt aus Abkommen
Zur Zeit der Schlacht von Sempach sei Europa ein Flickenteppich gewesen. Bündnisse hätten Sicherheit geschaffen, bis sie einseitig nicht mehr beachtet wurden. Damit sei man heute etwas weiter. So sei die Schweiz ein Konstrukt aus zahlreichen Abkommen, die für sie lebens- und gar überlebenswichtig seien.
Humor bewies der Aussenminister, als er auf die letzten Worte des legendären Sempacher Schlachtteilnehmers Winkelried zu sprechen kam, der sich in die Habsburger Hellebarden geworfen und somit den Sieg der Eidgenossen möglich gemacht haben soll. «Sorget für Weib und Kind», soll dieser gesagt haben. Oder wie Cassis es auf französisch schon gehört habe: «Welcher Idiot hat mich geschubst.»
Letztmals war 2011 ein Mitglied der Bundesregierung in Sempach aufgetreten. CVP-Bundesrätin Doris Leuthard hielt die Festrede der damals neukonzipierten Schlachtfeier. Weil ab 2003 jeweils Rechtsextreme mit auf das Schlachtfeld marschiert waren und es 2009 zu einer Gegendemonstration kam, verlegte der Kanton Luzern den Gedenkanlass ins Städtchen Sempach.
Willisau und Glarus zu Gast
Gastgemeinde war dieses Jahr die Stadt Willisau, Gastkanton war Glarus, obwohl der Stand 1386 nicht an der Schlacht bei Sempach gegen die Habsburger teilgenommen hatte. Glarus war zwar damals schon Mitglied der Eidgenossenschaft, aber noch nicht mit Luzern verbündet gewesen.
Nach dem Festakt und dem ökumenischen Gottesdienst traf sich die Bevölkerung zum Abschluss der Feier zum Apéro, wo Willisauer Most die Kehlen kühlte. Bereits am Vorabend der Gedenkfeier war in Sempach einiges los. Am Samstag fanden der Hellebardenlauf, das Sempacherschiessen und das Städtlifest statt.
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