Spendeaktion Erlös aus Versteigerung von Erni-Bildern geht an Megger Bauer

SDA

22.7.2019 - 12:26

Ein Bild und 38 Lithografien des verstorbenen Luzerner Kunstmalers Hans Erni wurden auf Ricardo versteigert. (Archivbild)
Ein Bild und 38 Lithografien des verstorbenen Luzerner Kunstmalers Hans Erni wurden auf Ricardo versteigert. (Archivbild)
Source: KEYSTONE/PETER SCHNEIDER

Die Familie des verstorbenen Luzerner Kunstmalers Hans Erni hat auf Ricardo ein Bild für 11'060 Franken sowie mehrere Lithografien versteigert. Das Spezielle daran: Der Erlös geht an einen Bauer aus Meggen, der seinen Schweinestall umplatzieren muss.

Am Montagmittag um 12 Uhr lief die Auktion ab. Das Originalbild mit dem Stierkopf ging für 11'060 Franken weg. Der Mindestpreis lag bei 5000 Franken. Nicht alle der insgesamt 38 Lithografien, die zu ersteigern waren, fanden einen Käufer. Geboten wurden – je nach Sujet – einige hundert Franken pro Lithografie.

Zur Versteigerung kam es, weil ein Bauer aus Meggen seinen Schweinestall umplatzieren muss, da dieser zu nahe an der Wohnzone liegt. Ein Anwohner wehrte sich wegen des Gestanks.

Der Bauer fühlte sich in seiner Existenz bedroht und beabsichtigt nun, mittels Crowdfunding, den Neubau eines Stalles zu ermöglichen. Die Familie des verstorbenen Kunstmalers Hans Erni, die mit der betroffenen Bauernfamilie befreundet ist, unterstützt ihn dabei. Das ersteigerte Geld geht an die Spendenaktion «Rettet Hofers Hof».

Proteststurm gegen die Gemeinde

Diese Entscheidung der Familie, die Öffentlichkeit um Hilfe zum Erhalt ihres Betriebs zu bitten, habe hohe Wellen geschlagen und endete in einem Proteststurm gegen die Gemeinde, schrieb der Gemeinderat von Meggen in einer Medienmitteilung.

Die heute bestehende Ortsplanung der Gemeinde Meggen im besagten Gebiet sei die Folge der Aktivität der Bauernfamilie, betont der Gemeinderat. Diese habe zwischen 1957 und 1966 knapp 7000 Quadratmeter Land ihre Liegenschaft zur Erstellung von Wohnbauten veräussert.

Zum Zeitpunkt der ersten Zonenplanung im Jahr 1977 sei diese Landfläche also bereits mehrheitlich überbaut gewesen, schreibt der Gemeinderat weiter. Die Gemeinde musste dieses Gebiet zwangsläufig einer Bauzone zuweisen. «Durch den Verkauf von Bauland legte die Familie den Grundstein für die Anbindung der Siedlung an ihren Landwirtschaftsbetrieb», betont der Gemeinderat.

Die Umstellung von Mast- zu Zuchtschweinen und die Erweiterung der Schweinehaltung führte zu einer Intensivierung der Geruchsbelastung. Ein Anwohner reichte die Geruchsklage ein. Die Gemeinde forderte ein nachträgliches Baugesuch ein, damit die Schweinehaltung zusammen mit den baulichen Veränderungen in einem Verfahren behandelt werden können.

Im Dezember 2018 verfügte der Gemeinderat, dass die Schweinehaltung im bestehenden Stall stillgelegt werden müsse.

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