Landrat NWHochwasserschutz Buoholzbach im Landrat Nidwalden unbestritten
rl, sda
30.6.2021 - 10:51
Der Kanton Nidwalden kann mit einem 46 Millionen Franken teuren Hochwasserschutzprojekt am Buoholzbach Wolfenschiessen, Oberdorf und den Stanser Talboden besser vor Überschwemmungen schützen. Der Landrat hat am Mittwoch dem Kredit einstimmig zugestimmt.
rl, sda
30.06.2021, 10:51
SDA
Der sechs Kilometer lange Buoholzbach bildet die Grenze zwischen Wolfenschiessen und Oberdorf. Beim Hochwasser von 2005 richtete er grosse Schäden an, nachdem er Geschiebe in die Engelberger Aa befördert hatte.
Damit gefährdet der Buoholzbach nicht nur die Gewerbezonen von Wolfenschiessen und Oberdorf, die auf dem Schwemmkegel liegen, sondern den ganzen Talboden bis Stansstad. Die möglichen Schäden, die bei einem Hochwasser, wie es alle 30 Jahre zu erwarten ist, werden auf 500 Millionen Franken beziffert, bei noch grösseren Ereignissen ist auch ein Schaden von einer Milliarde möglich.
Über die Notwendigkeit des Hochwasserschutzprojekts herrschte im Landrat deswegen Einigkeit, Baudirektor Josef Niederberger (Mitte) brachte den Kredit trotz seiner Höhe problemlos durch das Parlament. Vorgesehen ist, den Schutz auf ein Ereignis auszurichten, wie es nur alle 300 Jahre zu erwarten ist.
Der Buoholzbach soll künftig nicht mehr direkt in das Aawasser fliessen, sondern eine Biegung machen. Der Bachlauf wird einen grossen Bauch erhalten, der bis zu 150'000 Kubikmeter Geschiebe aufnehmen kann. Dieser Geschiebesammler wird mit einem bis zu zehn Meter hohen Damm gesichert.
Gewerbe kann bleiben
Weil der Damm und der Sammler im Gegensatz zu ersten Plänen bachaufwärts ins Landwirtschaftsland verlegt worden sei, blieben die Gewerbeflächen erhalten, sagte Remigi Zumbühl (FDP). Es werde zwar ein grosses Bauwerk, doch könne dieses auch als Naherholungsgebiet genutzt werden.
Von den Kosten in der Höhe von 46 Millionen Franken übernimmt der Bund 26 Millionen Franken. Weil Oberdorf und Wolfenschiessen zusammen 6 Millionen Franken zahlen, fallen für den Kanton nur Nettokosten von 14 Millionen Franken an. Das Projekt soll bis Herbst 2026 realisiert sein – 21 Jahre nach dem Hochwasser.
Drei Viertel der Kosten entfallen auf die Planung und den Bau der Hochwasserschutzmassnahme, ein Viertel auf den Landerwerb inklusive Realersatz. Eine Bauernfamilie muss ihr Gut verlassen. Auch die Korporation Büren nid dem Bach muss Land abtreten.
Paul Odermatt (Mitte) sagte, die Kosten für den Landerwerb seien zwar hoch, doch seien derzeit viele Bauprojekte im Talboden wegen der noch herrschenden Hochwassergefahr blockiert.
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