Motorfahrzeugsteuer Im Kanton Schwyz sollen Elektrofahrzeuge weniger Steuern bezahlen

rl, sda

5.9.2022 - 08:32

Ein Elektroauto an einer Ladestationen: Um die Elektromobilität zu fördern, will der Schwyzer Regierungsrat die Motorfahrzeugsteuern anpassen. (Symbolbild)
Ein Elektroauto an einer Ladestationen: Um die Elektromobilität zu fördern, will der Schwyzer Regierungsrat die Motorfahrzeugsteuern anpassen. (Symbolbild)
Keystone

Im Kanton Schwyz sollen Halterinnen und Halter von mit Batterien und Wasserstoff betriebenen Autos weniger Steuern bezahlen müssen. Künftig soll bei der steuerlichen Bemessung dieser Fahrzeuge das Gesamtgewicht im Verhältnis zur Motorenleistung stärker zählen.

Keystone-SDA, rl, sda

Der Regierungsrat hat eine Teilrevision des Gesetzes über die Motorfahrzeugabgaben in die Vernehmlassung geschickt, wie die Staatskanzlei am Montag mitteilte. Die Revision dürfte die Steuereinnahmen um 630'000 Franken reduzieren. Der Nettoertrag der Motorfahrzeugsteuern betrug 2021 47 Millionen Franken.

Im Kanton Schwyz wurde im Frühling die Besteuerung der Autos ausgewertet. Dabei habe sich gezeigt, dass Halterinnen und Halter von Autos mit Batterie- oder Wasserstoffantrieb überdurchschnittlich hohe Steuern bezahlen müssten, erklärte der Regierungsrat in seiner Vernehmlassungsbotschaft.

250 Franken Unterschied

Für die 106'000 im Kanton Schwyz immatrikulierten Personenwagen beträgt die durchschnittliche Motorfahrzeugsteuer rund 400 Franken. Für die im Juli 2346 immatrikulierten Elektroautos mussten die Halterinnen und Halter dagegen im Schnitt eine Steuer von knapp 650 Franken abliefern.

Der Grund für diesen Unterschied liege darin, dass heute bei der Bemessung der Motorfahrzeugsteuer vor allem die Motorleistung zähle, dies weil eine höhere Leistung auch einen höheren CO2-Ausstoss bedeute, erklärte der Regierungsrat.

Bei den Elektrofahrzeugen ist der Zusammenhang zwischen Motorleistung und Umweltbelastung gemäss der Vernehmlassungsbotschaft weniger gegeben. Es gebe diverse leistungsstarke Elektrofahrzeuge, welche auf 100 Kilometer weniger Strom verbrauchen würden als Elektroautos mit geringer Leistung, schrieb der Regierungsrat.

Keine Erleichterung für Hybride

Der Regierungsrat schlägt deswegen vor, die Steuerbelastung von Elektro- und Wasserstoffautos derjenigen von Benzin- und Dieselpersonenwagen anzugleichen. Das Gesamtgewicht soll künftig im Verhältnis zur Leistung stärker gewichtet werden. Keine Änderung soll es für Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor sowie für Hybridfahrzeuge geben.

Die Jahressteuer für den Tesla Model S würde in der Folge von 1447 Franken auf 833 Franken sinken. Für den VW ID.4 GTX müssten noch 353 Franken statt 615 Franken bezahlt werden. Für ein Kleinfahrzeug wie den Renault Zoe würde noch die Mindeststeuer von 160 Franken fällig. Heute sind des 252 Franken.

Diese Senkung der Motorfahrzeugsteuern für emissionsfreie Fahrzeuge sei mit Blick auf die Strassenbaurechnung vertretbar, hiess es in der Vernehmlassungsbotschaft weiter. Auf eine lineare Steuersenkung bei allen Fahrzeugen solle aber verzichtet werden.