AusbildungIntegrative Sonderschulung nicht an allen Urner Schulen beliebt
kad, sda
29.1.2021 - 12:06
Die integrative Sonderschulung (IS) für Kinder mit einer Behinderung in Regelklassen stösst nicht an allen Urner Schulen auf Akzeptanz. Ein Evaluationsbericht zur Integration an der Volksschule kommt zum Schluss, dass dieses Modell «noch nicht überall angekommen» sei.
In einzelnen Schuleinheiten sei die Tragfähigkeit der schulischen Integration nur bedingt gegeben, heisst es in dem Bericht, den die Urner Bildungsdirektion am Freitag veröffentlichte. Die Autoren nahmen zu diesem Zweck eine Vollerhebung bei knapp 400 in Uri tätigen Lehr- und Fachpersonen sowie Schulleitungen vor.
Sie untersuchten neben der IS auch die Integrative Förderung (IF). Letztere erreicht eine recht breite Akzeptanz. Nachholbedarf sehen die Befragten hier etwa bei der Begabtenförderung. Auch wünschten sich die Lehrpersonen eher kleinere Klassen sowie einen stärkeren Einbezug der Schulischen Heilpädagoginnen im Unterricht und differenzierende Lehrmittel.
Geringer ist die Akzeptanz bei der IS. Als belastend werden Lernenden mit schweren Verhaltensauffälligkeiten wahrgenommen. Es brauche hier professionelle Fachberatung und Unterstützung für die Lehrpersonen. Fachlehrer sollen enger einbezogen werden.
Fehlende generelle Akzeptanz
Bei der IS müsse zudem an der generellen Akzeptanz gearbeitet werden. Denn die Skepsis sei in gewissen Schuleinheiten hoch. Die Gründe für die Unterschiede zwischen den Einheiten seien schwer zu analysieren, heisst es im Bericht.
Zu berücksichtigen sei etwa, dass sich die Schulen punkto Infrastruktur, Zusammensetzung der Schülerschaft und der Kollegien, Schulgrösse und -stufen unterscheiden würden. Das Entwicklungspotenzial sei auf Ebene der Schuleinheiten zu suchen.
Jede Schule erhalte nun einen individualisierten Bericht, hält die Bildungsdirektion fest. Zudem seien erste Massnahmen bereits eingeleitet worden. So prüfe das Amt für Volksschulen, ob und nach welchen Kriterien bei der IS auch Systemberatungen und sozialpädagogische Familienberatungen bewilligt und vom Kanton finanziert werden können.
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