Die traditionelle Telefonie hat in der Luzerner Kantonsverwaltung ausgedient. Der Kantonsrat hat am Dienstag einen Sonderkredit von 18 Millionen Franken genehmigt, damit eine integrierte Kommunikations- und Kollaborationslösung eingeführt werden kann. Diese wird vor allem im geplanten Verwaltungsgebäude auf dem Seetalplatz benötigt.
Heute kommunizieren die Kantonsangestellten über E-Mail, Intranet und traditionelle Telefonie. Letztere Infrastruktur stammt aus den 1990er-Jahren. Sie sei am Ende ihres Lebenszyklus' angelangt und erfülle die Anforderungen eines digitalen Kantons nicht, begründete der Regierungsrat in seinem Bericht ans Parlament den Kreditantrag.
Es werde eine alte Telefonanlage ersetzt und gleichzeitig Effizienzsteigerungen ermöglicht, sagte der Sprecher der vorberatenden Kommission. Der Regierungsrat rechnet mit Einsparungen von 3 Millionen Franken jährlich. Dies kompensiere die Betriebskosten, die künftig mit rund 1 Million Franken mehr als doppelt so hoch ausfallen wie heute, führte er aus.
Die Neuerung ist eine wichtige Voraussetzung für das zentrale Verwaltungsgebäude am Seetalplatz in Emmen. Im geplanten Bau für 1300 Mitarbeitende mit einem Open-Space-Bürokonzept werden keine traditionellen Telefone mehr auf den Pulten stehen, sondern jeder Mitarbeiter soll von einem beliebigen Ort aus arbeiten.
Auch stehen mit der Neuerung neue Werkzeuge zur Verfügung wie Videokonferenz, Online-Meeting, Desktop-Sharing, gemeinsames Bearbeiten von Dokumenten und virtuelle Arbeitsräume. Die für Konferenzen aufzuwendenden Reisezeiten und Reisekosten können damit zum Teil vermieden werden.
Die Einführung des neuen Systems soll 8,4 Millionen Franken kosten. Die wiederkehrenden Kosten für den Betrieb über neun Jahre belaufen sich auf 9,6 Millionen Franken. Der Kantonsrat hiess die total 18 Millionen Franken mit 96 zu 0 Stimmen gut.
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