Käserei Kloster Engelberg kündigt Mietvertrag mit Schaukäserei

SDA

19.12.2019 - 16:42

In Südtrakt des Klostergebäudes in Engelberg OW ist die Schaukäserei untergebracht, die derzeit für Unruhe sorgt. (Archivbild)
In Südtrakt des Klostergebäudes in Engelberg OW ist die Schaukäserei untergebracht, die derzeit für Unruhe sorgt. (Archivbild)
Source: KEYSTONE/GAETAN BALLY

Das Benediktinerkloster Engelberg hat den Mietvertrag mit der Schaukäserei, die sich in den Klostermauern befindet, gekündigt. Hintergrund sind Differenzen zwischen dem Kloster und dem Betreiber beim geplanten Käserei-Neubau.

Heute betreibt die Schaukäserei Kloster Engelberg AG die Schaukäserei mit Verkaufsladen und Café sowie die daneben befindende Produktionsstätte auf über 1000 Quadratmetern im Klosterhof. 2015 hatten das Kloster, der Zentralschweizer Käsermeisterverband und der geschäftsführende Käsermeister vereinbart, eine neue, grössere Käserei zu realisieren.

Während Schaukäserei und Verkaufsladen im Klosterhof verbleiben würden, sollte künftig in einem mehrstöckigen Gebäude unweit des Klosters im Gebiet Obere Erlen auf Klosterboden gekäst werden. Das in einem Architekturwettbewerb erarbeitete Projekt ist nun sistiert, wie das Kloster und der Verband am Donnerstag mitteilten.

Der Käsermeister der Schaukäserei habe «unerwartet andere Wege als gemeinsam vereinbart eingeschlagen», heisst es als Begründung. Man habe erfahren, dass dieser mit einem anderen Grundeigentümer über den Erwerb von Bauland für einen eigenen Produktionsbetrieb verhandle.

Eigene Käserei

Der Käsermeister sagte auf Anfrage, es sei korrekt, dass er als Mieter für den geplanten Neubau nicht mehr zur Verfügung stehe. Er habe einen Vorvertrag unterzeichnet für Bauland eingangs Engelberg, wo er ein Projekt für eine Produktionsstätte mit Schaukäserei plane. Grund für den Entscheid sei einerseits, dass im ursprünglichen Projekt zwei Betriebsstandorte geplant seien, die die Wirtschaftlichkeit erschwere und anderseits der sich abzeichnende hohe Mietzins.

Das Kloster beklagt den «enormen Aufwand der letzten Jahre». So habe es etwa die Quartierplanung finanziert, während der Verband einen Architekturwettbewerb bezahlte. «Ein mehrjähriger zeit- und kostenintensiver Prozess stand kurz vor dem Ziel und einem möglichen Baustart.» Man brauche nun Planungssicherheit und habe deswegen den Mietvertrag mit der Schaukäserei per 31. März 2020 gekündigt.

Dagegen legte der Schaukäser Rekurs ein. Man treffe sich nun im Januar zu Gesprächen. Auch seitens des Klosters hiess es, man sei immer offen für Gespräche.

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