Landrat NW Landrat lehnt Überprüfung des integrativen Schulsystems ab

we, sda

9.2.2022 - 14:32

Sprach sich für das Postulat zur Überprüfung des integratien Schulsystems aus: der Nidwaldner Bildungsrat Res Schmid (SVP). (Archivbild)
Sprach sich für das Postulat zur Überprüfung des integratien Schulsystems aus: der Nidwaldner Bildungsrat Res Schmid (SVP). (Archivbild)
Keystone

Die Nidwaldner Regierung muss das integrative Schulsystem, das 2010 eingeführt wurde, nicht überprüfen. Der Landrat hat am Mittwoch ein entsprechendes SVP-Postulat mit 38 zu 16 Stimmen abgelehnt.

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Die beiden SVP-Landräte Christoph Keller und Urs Amstad hätten unter anderem von der Regierung wissen wollen, ob das integrative Schulsystem die Regelklassen bremse und inwiefern sich die grosse Heterogenität der Klassen auf die Leistung, Disziplin und das Lernklima der Klassen auswirke.

Sie stellten auch die Frage, ob der «hohe personelle und finanzielle Zusatzaufwand des integrativen Schulsystems» gerechtfertigt sei gegenüber Klein- und Förderklassen.

Weiter wollten sie den Regierungsrat beauftragen, zu prüfen, wie die im Volksschulgesetz vorgesehenen Klein- und Förderklassen zur individuellen Betreuung ausserhalb der Regelklassen wieder besser verankert und für die Gemeindeschulen attraktiver ausgestalten werden könnten.

Die Regierung hätte diese in ihren Augen «relevanten Fragen» gerne beantworten, wie sie in der Antwort festhält. Die Zusammenstellung eines Berichts, der die aktuelle Situation erörtere und die Perspektiven sowie Massnahmen im Umgang mit den anstehenden Herausforderungen im Rahmen des integrativen Schulsystems aufzeige, erachte sie als sinnvoll.

Keine Unterstützung der anderen Fraktionen

Nicht so die Fraktionen FDP, Mitte und Grüne/SP. Sie lehnten das Postulat ab. Klaus Waser (FDP) sagte, die Überprüfung sei ja sowieso als Jahresziel der Regierung festgehalten.

Susi Ettlin Wicki (SP) störte sich daran, dass die Fragen so negativ formuliert seien. So, also ob die Postulanten jetzt schon alle Antworten kennen würden.

Franziska Rütimann (Mitte) sagte, sie sei seit 26 Jahren als Lehrerin an vorderster Front dabei, sie lehne das Postulat ab. Die Integration sei nicht nicht das Problem, sondern die durch die Politik ständig verschlechterten Rahmenbedingungen.

Bildungsdirektor Res Schmid (SVP) sagte schliesslich, es gehe nicht um die Abschaffung des integrativen Schulsystems, sondern um die Frage, wo man optimieren könne. Eine fundierte Analyse sei deshalb richtig.