Landrat NWLandrat Nidwalden will Überschwemmung der Seelisbergstrasse beenden
rl, sda
27.9.2023 - 09:28
Die einzige Strasse in die Urner Gemeinde Seelisberg UR wird besser gegen Überschwemmungen geschützt. Der Landrat Nidwalden hat einem abgespeckten Projekt zur Anhebung der Strasse von Emmetten NW nach Seelisberg zugestimmt, nachdem er dies 2020 noch abgelehnt hatte.
Keystone-SDA, rl, sda
27.09.2023, 09:28
27.09.2023, 10:23
SDA
Das Nidwaldner Kantonsparlament hiess am Mittwoch für das Bauprojekt einen Kredit von 1,26 Millionen Franken grossmehrheitlich gut. Zuvor hatte es eine Kürzung der Summe um 0,11 Millionen Franken mit 39 zu 15 Stimmen abgelehnt. Diese Kürzung gab mehr zu reden als das Projekt.
Bei starkem Regen oder während der Schneeschmelze wird die Seelisbergstrasse immer wieder überschwemmt, weil sich das Wasser im Dürrensee, einem Feuchtigkeitsgebiet, staut. Die Strasse ist dann nicht passierbar, die Fahrzeuge müssen eine Notstrasse benützen. Dies passiert im Schnitt alle sieben Jahre.
Landrat sagte zwei Mal «Nein»
Ein erstes Projekt zur Anhebung der Seelisbergstrasse scheiterte 2020 im Landrat Nidwalden. Das Parlament fand damals, dass es mit 1,62 Millionen Franken zu teuer sei, angesichts dessen, dass es auch eine Notumfahrung gebe. Allerdings lehnte es auch eine Sanierung der von Abbrüchen bedrohten Notstrasse ab, so dass der Regierungsrat ein neues Projekt zum Ausbau der Seelisbergstrasse ausarbeiten liess.
Das nun vom Landrat gutgeheissene Projekt sieht vor, dass die Strasse nicht mit Pfählungen, sondern mit Aufschüttungen angehoben wird. Dies sei günstiger, die Bauzeit sei aber auch länger, sagte Baudirektorin Therese Rotzer-Mathyer (Mitte) im Landrat.
Gemäss heutigem Plan dürfte sich die Bauzeit vom Herbst 2023 bis ins Jahr 2026 hinziehen. Grund dafür ist, dass die Aufschüttungen sich immer wieder setzen müssen. Während der Bauzeit werden die Fahrzeuge zeitweise die Notstrasse benützen müssen.
Keine Überraschungen erwarten
Eine Minderheit der Finanzkommission wollte den Objektkredit um 0,11 Millionen Franken kürzen, und zwar bei den Reserven. Toni Niederberger (SVP) sagte, grosse Überraschungen seien bei diesem Projekt nicht zu erwarten. Es bestehe die Gefahr, dass Reserven «für dies und das verbraten» würden. Es gelte, ein Zeichen zu setzten.
Bis auf die SVP, lehnten aber alle Fraktionen die Kürzung ab, weil damit die Wahrscheinlichkeit für Nachtragskredite und somit Verzögerungen steige. Würden die Reserven nicht benötigt, würden sie auch nicht verrechnet, hiess es.
Daniel Niederberger (Grüne-SP) sagte, die Kosten seien von den Fachleuten nach bestem Wissen und Gewissen berechnet worden. Niemand wisse, was während der dreijährigen Bauzeit alles passiere. Niemand wisse, wie sich der Untergrund verhalte, sagte Josef Bucher (Mitte).
Die Baudirektorin sagte, die Optimierungsmöglichkeiten seien ausgeschöpft. Sie wisse nicht, was an diesem Projekt weggelassen werden könnte. «Wir machen es besser richtig oder gar nicht». Wenn es günstiger komme, seien alle «zufrieden und glücklich».
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