Coronavirus – Schweiz Luzern führt Pilotprojekt mit CO2-Messgeräten in Schulen durch

rl, sda

12.8.2021 - 10:05

CO2-Messgeräte sollen anzeigen, wann Schulzimmer gelüftet werden müssen. (Symbolbild)
CO2-Messgeräte sollen anzeigen, wann Schulzimmer gelüftet werden müssen. (Symbolbild)
Keystone

Seit Ausbruch der Coronapandemie werden Schulzimmer konsequenter gelüftet. Um zu wissen, wie sich diese Massnahme auf die Luftqualität auswirkt, führt der Kanton Luzern im Schuljahr 2021/22 in über 200 Schulzimmern Messungen durch.

Keystone-SDA, rl, sda

Auf das neue Schuljahr werde ein Pilotprojekt mit CO2-Messgeräten gestartet, teilte das Bildungs- und Kulturdepartement am Donnerstag mit. Solche Geräte waren wegen des Coronavirus auch von Lehrerverbänden gefordert worden. Sie sollen anzeigen, wann der Kohlendioxidgehalt in der Luft hoch ist und gelüftet werden sollte.

Im Pilotprojekt des Kantons Luzern wird nicht nur das CO2 gemessen. Aufgezeichnet würden auch Temperatur, Luftfeuchtigkeit, volatile organische Komponenten und Luftdruck, erklärte Departementssekretärin Gaby Schmidt gegenüber der Nachrichtenagentur Keystone-SDA.

Feedback erhalten

Das Coronavirus werde an den Schulen mit mehreren Massnahmen bekämpft, erklärte Schmidt. Eine davon sei das regelmässige Lüften. Mit der Überprüfung der Luftqualität in den Schulzimmern während eines ganzen Schuljahres gebe es dazu ein Feedback.

Am Ende des Projekts würden Erkenntnisse über die Luftqualität in den Schulzimmern und Empfehlungen für das Lüften vorliegen, erklärte Schmidt. Die Hochschule Luzern Technik + Architektur werde zudem wissenschaftlich die Vorteile von CO2-Messgeräten untersuchen.

Kanton übernimmt Kosten

Die Messungen werden gemäss Schmidt auf allen Schulstufen in insgesamt 18 Schulhäusern mit total 216 unterschiedlichen Schulzimmern durchgeführt. Die Kosten würden sich im Pilotjahr auf rund 50'000 Franken belaufen und vom Kanton Luzern übernommen, erklärte sie.

In den Luzerner Schulen gelten im neuen Schuljahr ferner dieselben Coronamassnahmen wie vor den Sommerferien. Die freiwilligen Reihentests ab der Sekundarstufe I würden weitergeführt, Masken seien nur begrenzt nötig.

Keine Vorgaben zum Impfen

Vorgaben zum Impfen mache das Bildungs- und Kulturdepartement den Schulen keine, hiess es in der Mitteilung. Massgebend seien hier die Vorgaben des Bundes.

Im Kindergarten und in der Primarschule müssen die Schülerinnen und Schüler keine Masken tragen. Die Lehrkräfte müssen eine Maske tragen, wenn sie im Unterricht den Abstand zu den Kindern nicht einhalten können. Externe müssen sich eine Maske überstreifen, wenn sie ein Schulhaus betreten.

Reihentests sind auf dieser Stufe nicht vorgesehen. Lager sind möglich, doch benötigen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer ein negatives Testergebnis oder ein Zertifikat.

Auf Maske darf verzichtet werden

Im 7. bis 13. Schuljahr (Sekundarstufen I und II) gelten die vor den Sommerferien gelockerten Massnahmen. Lehrerinnen und Lehrer, Schülerinnen und Schüler dürfen im Schulzimmer und in der Turnhalle auf die Masken verzichten. Ein Maskenobligatorium gilt aber ausserhalb des Unterrichtszimmers.

Die Sekundarschulen müssen mindestens bis zu den Herbstferien weiterhin ein Mal pro Woche freiwillige Coronatests anbieten. Auch sie können Lager und Exkursionen durchführen. Auch Auslandsaufenthalte sind grundsätzlich möglich.

Die Universität Luzern, die Hochschule Luzern und die Pädagogische Hochschule Luzern starten im September ins neue Semester. Geplant sei, dass die Lehrveranstaltungen vorwiegend im Präsenzunterricht unter Einhaltung von Schutzkonzepten durchgeführt werde, teilte das Bildungsdepartement mit.