Betagte Luzern macht positive Erfahrungen mit Gutscheinprojekt für Betagte

SDA

16.1.2020 - 11:38

Das Luzerner Gutscheinprojekt sieht auch die Übernahme von Taxifahrten oder anderen Fahrdiensten vor. (Symbolbild)
Das Luzerner Gutscheinprojekt sieht auch die Übernahme von Taxifahrten oder anderen Fahrdiensten vor. (Symbolbild)
Source: KEYSTONE/CHRISTOF SCHUERPF

Die Stadt Luzern unterstützt seit Herbst 2018 gezielt ältere Menschen, die nur über wenig Geld verfügen, damit diese ihr Leben in den eigenen vier Wänden nicht aus finanziellen Gründen aufgeben müssen. Ein erster Zwischenbericht fällt positiv aus.

Die erwarteten Wirkungen könnten erreicht werden, teilte die Sozial- und Sicherheitsdirektion der Stadt Luzern am Donnerstag mit. Besonders wirksam und effizient sei die unbürokratische und direkte Vergabe der Gutscheine durch die Mitarbeiterinnen der Anlaufstelle Alter, die es seit Januar 2018 gibt.

Die thematische und inhaltliche Offenheit des Gutscheinsystems ermögliche einen vielfältigen Einsatz von Unterstützungsmöglichkeiten, heisst es weiter. Insgesamt gab die Stadt bislang 43'100 Franken für die Gutscheine aus.

Das vierjährige Pilotprojekt «Gutscheine für selbstbestimmtes Wohnen», das im Herbst 2018 lanciert wurde, soll die Lebensqualität der betroffenen Personen erhöhen und den Eintritt in eine stationäre Einrichtung verzögern. Es soll verhindern, dass Personen nur wegen mangelnder finanzieller Ressourcen aus ihren eigenen vier Wänden ausziehen.

48 Gutscheine ausgestellt

Im Auftrag der Stadt evaluierte nun Interface Politikstudien Luzern das Projekt und legte einen Zwischenbericht vor. Bis Ende 2019 kam es bei der Anlaufstelle Alter zu 609 Kontakten, aus denen 326 Beratungen erfolgten. In 48 Fällen wurde ein Gutschein für selbstbestimmtes Wohnen gewährt.

Von den 48 Gutscheinen wurden die meisten für die Unterstützung bei der Haushaltsführung und die Verbesserung der Infrastruktur in der Wohnung eingesetzt, heisst es in der Mitteilung. So übernahm die Stadt beispielsweise die Kosten für die Haus- oder Putzhilfe, den Treuhanddienst oder für ein Notrufsystem.

Fast gleich viele Gutscheine wurden für die Steigerung der Lebensqualität oder für die soziale Vernetzung ausgestellt. Darunter fallen beispielsweise die Übernahme von Taxifahrten oder anderen Fahrdiensten, aber auch die Finanzierung von Freizeitaktivitäten oder einem Mittagessen in einem Restaurant.

Die Erfahrungen mit den Gutscheinen werden weiter beobachtet und systematisch analysiert. Das Projekt läuft noch bis Dezember 2022. Die Mehrheit der Bezüger wiesen laut Medienmitteilung gesundheitliche Beschwerden auf, das Durchschnittsalter lag bei 80 Jahren.

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