Kantonale Wahlen LU Luzerner Grüne wollen mit Christa Wenger in Regierungsrat einziehen

kad, sda

28.6.2022 - 14:15

Die Grüne Christa Wenger soll für ihre Partei ins Rennen um einen Regierungsratssitz steigen.
Die Grüne Christa Wenger soll für ihre Partei ins Rennen um einen Regierungsratssitz steigen.
Keystone

Christa Wenger soll für die Luzerner Grünen bei den Wahlen vom kommenden Frühling um einen Sitz im Regierungsrat kämpfen. Die Parteileitung portiert die Grossstadträtin zuhanden der Mitgliederversammlung vom 8. September. Sie wäre das erste grüne Regierungsratsmitglied im Kanton Luzern.

28.6.2022 - 14:15

Wenger ist 58 Jahre alt und gehört seit 2020 dem Grossen Stadtrat Luzern an. Zudem präsidiert sie die reformierte Kirchgemeinde Luzern. Sie arbeitet als Geschäftsführerin eines Zentrums für Ergotherapie und Dozentin.

Die Grünen seien mit der zaghaften Entwicklung des Kantons nicht zufrieden, sagte Co-Präsident Hannes Koch vor den Medien. Es müsse sich etwas ändern, insbesondere was den Umweltschutz, die nachhaltige Mobilität und die Gleichstellung betreffe.

Der Kanton werde durch die aktuelle Regierung mehr verwaltet als gestaltet, hielt Kantonsrätin Rahel Estermann fest. Es brauche eine grüne Kraft mit Ideen und Format, und es brauche dringend auch eine weibliche Vertretung in der Regierung.

«Unverbrauchte Perspektive»

Wenger sagte, ein Wandel zugunsten des Klimas und der Umwelt tue Not, sie sei überzeugt, dass Veränderungen möglich seien. Obwohl noch nicht lange in einem politischen Amt aktiv, habe sie bereits festgestellt, dass ihr «die politische Arbeit richtig Freude» mache. Sie bringe eine unverbrauchte Perspektive mit viel Lebenserfahrung mit.

Als Geschäftsführerin sei sie vertraut mit Personalfragen. «Ich kenne das Gefühl, letztlich verantwortlich zu sein.» Anders als es ihr beruflicher Hintergrund erwarten lassen würde, wäre ihr Wunschdepartement das Finanzdepartement, da sich dort die Mittel für Investitionen freimachen liessen, die ihr wichtig seien. Ihr sei aber bewusst, dass sie nicht wählen könnte.

Wenger wuchs im Emmental auf und wohnt seit 1993 im Kanton Luzern. Nach ihren Wahlchancen auf der Luzerner Landschaft befragt, sagte sie, sie sei zwar in der kantonalen Politik nicht vernetzt, im Kanton allerdings schon. Zudem habe sie bis 1996 in Willisau gelebt und musste damals für Heimbehandlungen Autofahren lernen.

Konkordanzversprechen

Bei den letzten Wahlen 2019 schafften es die Grünen mit Korintha Bärtsch in den zweiten Wahlgang. Diese unterlag in der Stichwahl dem damaligen Finanzdirektor Marcel Schwerzmann (parteilos). Co-Präsident Koch gab sich zuversichtlich, dass Wenger nun «die beste Kandidatin» sei. Die Grünen erwarteten insbesondere von der Mitte, dass diese das Konkordanzversprechen einlöse, sagte Estermann.

Die Erneuerungswahlen für die Luzerner Kantonsregierung finden am 2. April 2023 statt. Ihre Kandidaturen angekündigt haben bereits der FDP-Baudirektor Fabian Peter und Mitte-Finanzdirektor Reto Wyss. Der Regierung gehören zudem Gesundheits- und Sozialdirektor Guido Graf (Mitte), Bildungs- und Kulturdirektor Marcel Schwerzmann (parteilos) sowie Sicherheits- und Justizdirektor Paul Winiker (SVP) an.

Die GLP tritt mit Kantonsrätin Claudia Huser zur Wahl an. Die SP will den Sitz, den sie 2015 verloren hatte, mit einer Frau zurückerobern. Zur Auswahl stehen drei Kandidatinnen: Die Kantonsrätinnen Ylfete Fanaj und Melanie Setz Isenegger sowie alt Kantonsrätin Yvonne Zemp Baumgartner. SP, GLP und Grüne haben sich laut Koch auf Listenverbindungen geeinigt.

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