Coronakrise Luzerner Hoteliers stellen acht Forderungen

kad, sda

19.11.2020 - 12:35

Wegen der Coronakrise ausbleibende Touristen machen den Luzerner Hotels schwer zu schaffen. (Archivbild)
Wegen der Coronakrise ausbleibende Touristen machen den Luzerner Hotels schwer zu schaffen. (Archivbild)
SDA

Die Luzerner Hotels fordern Hilfe für notleidende Betriebe in der Corona-Krise. Es gehe um die pure Existenz. Neben einem finanziellen Hilfsprogramm brauche es etwa auch eine Verlängerung der Kurzarbeit und eine Anpassung bei der Quarantäne.

Die betriebswirtschaftlichen Perspektiven der Hotels seien schlecht bis sehr schlecht, sagte Conrad Meier, Präsident von Luzern Hotels, an einer Medienkonferenz am Donnerstag. Der Tourismus sei «schwer krank». Die Logiernächte seien in Luzern den letzten Monaten um 63,5 Prozent eingebrochen.

Der Verband stellt daher acht Forderungen. Bei der Kurzarbeit sei eine Verlängerung des vereinfachten Verfahrens und der Höchstdauer des Bezugs nötig. Auch soll Kurzarbeit für Lernende möglich sein. Die Härtefallregelung müsse verbindlich umgesetzt werden und es brauche ein finanzielles Hilfsprogramm für Hotels und Restaurants. Die Luzerner Hotels unterstützten die Forderung von Hotelleriesuisse von 500 Millionen Franken Bundeshilfe für die Branche.

In Härtefällen sollen Covid-19-Kredite zudem nicht zurückgezahlt werden müssen, auch fordern die Hotels einen garantierten Null-Zins beim Covid-19-Kredit während der ganzen Laufzeit. Gebühren und Abgaben sollen eingefroren werden. Denn Budgets seien aktuell nicht mehr so wichtig, sagte Hotelier Mike Hauser. Es gehe um Liquidität.

Geld für Werbung

Weiter sollen Corona-Schnelltests im Bezug auf die Einreisequarantäne anerkannt und die Quarantänebestimmungen entsprechend angepasst werden. Schliesslich brauche es Marketingbeiträge an Luzern Tourismus für eine breitere Werbekampagne innerhalb der Schweiz.

Luzerner Hotels seien verantwortlich für viele Attraktionen rund um die Weihnachtszeit und über das Jahr, sagte Meier. Bezahlt werde dies mit Einnahmen aus Logiernächten. «Ohne diese Geld leuchtet unsere Stadt nicht mehr.»

Auch Andreas Züllig, Präsident Hotelleriesuisse, sagte, die Situation sei «ausserordentlich dramatisch». Das Virus habe über Nacht dem gesamten Tourismus den Stecker gezogen. Sämtliche Grundlagen für einen normalen Geschäftsverlauf seien weg.

«Übersterblichkeit» verhindern

Ziel sei ein langfristiges Überleben marktfähiger Betriebe. Ein Strukturwandel finde statt, der dürfe aber nicht eine «Übersterblichkeit» erreichen. Die Hotellerie sei struktur- und systemrelevant. Es brauche daher bereits ab Dezember Hilfe, sonst würden Strukturen zerstört, die in Zukunft wieder benötigt würden.

Der Luzerner Tourismus bringt über 1 Milliarde Franken Wertschöpfung und bietet 12'000 Arbeitsplätze in der Region. Alleine die Luzerner Hotels bieten 3500 Mitarbeitenden eine Stelle. Sie bilden 500 Lernende aus.

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