Fussball Luzerner Kantonsrat greift beim FC Luzern nicht ein

rl, sda

25.10.2022 - 11:12

Fans des FC Luzern zeigten am letzten Samstag ihren Unmut. (Archivaufnahme)
Fans des FC Luzern zeigten am letzten Samstag ihren Unmut. (Archivaufnahme)
Keystone

Zu den Machtspielen innerhalb des Aktionariats des FC Luzern hat am Dienstag der Kantonsrat eine fruchtlose Aussprache geführt. Die Votantinnen und Votanten zeigten sich als grosse Fans, fanden aber auch, dass es nicht Aufgabe der Politik sei, sich in eine privatrechtliche AG einzumischen.

Keystone-SDA, rl, sda

Beim FC Luzern rumort es schon lange. Mehrheitsaktionär Bernhard Alpstaeg will am 3. November an einer ausserordentlichen Generalversammlung den ganzen Verwaltungsrat abwählen lassen.

Damit sind die Fans nicht einverstanden. An Matches protestieren sie gegen Alpstaegs Verhalten mit Transparenten, eine Petition wurde schon 17'000 Mal unterzeichnet.

Am Dienstag mischte sich auch der Kantonsrat ein. Dies weil Thomas Meier (FDP), der als Sponsor mit dem FC Luzern verbunden ist, dazu eine dringliche Anfrage einreichte. Er wollte vom Regierungsrat wissen, ob er bereit wäre, eine Mediation zu übernehmen.

Regierungsrat Guido Graf (Mitte) erteilte dazu eine Absage. Eine Mediation könne er nicht anbieten, sagte er. Die Regierung sei aber gewillt, an einer Stabilisierung der Situation mitzuwirken, denn es sei im Interesse des Kantons, dass die Sache rasch beigelegt werde.

Geld, Macht und Machismo

Im Kantonsrat löste der Vorstoss eine gewisse Hilflosigkeit aus. Jonas Heeb (Grüne) bezeichnete die Vorgänge beim FCL als «beschämend». Die ganze Affäre gehöre aber nicht in den Kantonsrat.

Andere Votantinnen und Votanten äusserten sich ähnlich. Claudia Huser (GLP) sagte, die Regierung solle keine aktive Rolle einnehmen. Ferdinand Zehnder (Mitte) erklärte, es sei nicht Aufgabe des Staats, sich in eine privatrechtliche Organisation einzumischen.

Einige Sprecherinnen und Sprecher sahen einen Grund des Übels darin, dass der FC Luzern als Aktiengesellschaft organisiert ist. Es gehe um Geld, Macht und Machismo, sagte Melanie Setz (SP). Die Gesellschaftsstruktur des FCL sollte grundsätzlich hinterfragt werden. Jonas Heeb (Grüne) sagte, die Struktur des FCL sei eine Folge der Kommerzialisierung des Fussballs.